Mehr Arbeit in Deutschland: Die Zahl der Erwerbstätigen hierzulande ist erneut gestiegen und liegt nun auf einem Rekordhoch. Doch nicht nur die Zahl derer, die arbeiten, ist gestiegen.
In Deutschland sind im vergangenen Jahr so viele Menschen bezahlter Arbeit nachgegangen wie noch nie seit der Wiedervereinigung 1990. So stieg die Zahl der Erwerbstätigen gegenüber dem Vorjahr um rund 72.000 Personen (+ 0,2 Prozent) auf knapp 46,1 Millionen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden nach einer vorläufigen Schätzung am Donnerstag mitteilte. Mit Ausnahme des Corona-Jahres 2020 ist die Erwerbstätigenzahl seit 2006 kontinuierlich gestiegen.
Der Zuwachs geht demnach ausschließlich auf mehr Erwerbstätige im Dienstleistungssektor zurück. Hier wuchs die Zahl der Beschäftigten gegenüber 2023 um rund 153.000 Personen. Mit insgesamt etwa 34,8 Millionen Beschäftigten arbeiteten 2024 drei Viertel der Menschen im Dienstleistungssektor. Im produzierenden Gewerbe sowie auf dem Bau sank die Zahl der Erwerbstätigen um rund 50.000 bzw. 28.000 Beschäftigte.
Als Grund für die Beschäftigungszunahme nennen die Statistiker die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte sowie eine gestiegene Erwerbsbeteiligung der inländischen Bevölkerung. Beiden Wachstumsimpulse überwögen noch die dämpfenden Effekte des demografischen Wandels, die zum verstärkten Ausscheiden der geburtenstarken Jahrgänge aus dem Erwerbsleben führen.
Gleichzeitig stieg laut Statistik 2024 aber auch die Zahl der Erwerbslosen, und zwar um fast 180.000 Personen (13,4 Prozent) auf 1,5 Millionen. Die Statistiker weisen darauf hin, dass die Zahlen nach der Definition der Internationalen Arbeitsorganisation berechnet wird. Die Zahl der Erwerbslosen ist deshalb nicht gleichzusetzen mit der Zahl der Arbeitslosen, wie sie entsprechend dem Sozialgesetzbuch von der Bundesagentur für Arbeit erhoben wird.