Zum 1. Januar des kommenden Jahres bekommt Bremen erstmals einen Mietspiegel. Bausenatorin Özlem Ünsal (SPD) hat den Mietspiegel am Mittwoch vorgestellt und als ein Instrument bezeichnet, das „für maximale Transparenz, Verlässlichkeit und Rechtssicherheit auf dem Mietwohnungsmarkt sorgt“. Er helfe den Beteiligten, Einigkeit zu erzielen und Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden.
Ein Mietspiegel ist ein statistisches Instrument für die Beurteilung von Mietpreisen. Er spiegele die üblicherweise gezahlten ortsüblichen Mieten wider und helfe Vermieterinnen und Vermietern, rechtssichere Mieten zu ermitteln, hieß es. Mieterinnen und Mieter würden vor ungerechtfertigt hohen Mieten geschützt.
Die mittlere Nettokaltmiete über alle verwertbaren Mieten in der Stadt Bremen liegt nach Angaben des Senats bei 7,37 Euro pro Quadratmeter. Dieser Wert verändert sich je nach Lage, Art, Baujahr, Größe, Beschaffenheit und Ausstattung der Wohnung.
Details, unter anderem zu den diversen Zu- und Abschlagsmerkmalen, finden sich in einer Mietspiegelbroschüre. Sie kann kostenlos ab 29. Dezember auf www.bremer-mietspiegel.de heruntergeladen werden. Dann soll es auf der Seite auch einen Online-Mietspiegel-Rechner geben. Erstellt wurde der Mietspiegel auf Grundlage einer kombinierten Mieter- und Vermieterbefragung. Er muss regelmäßig der Marktentwicklung angepasst werden.
Im November 2021 hatte der Senat mit einem Beschluss in der Regierungsrunde die ersten Vorbereitungen für den Mietspiegel gestartet. In der Kategorie der Städte mit über 500.000 Einwohnern ist Bremen bundesweit die letzte Kommune, für die es noch keinen Mietspiegel gibt. Das musste sich ändern, denn der Bund hat im Juni 2021 eine Mietspiegelpflicht für Städte und Gemeinden mit mehr als 50.000 Einwohnern beschlossen.