Hannover. Die diakonische Einrichtung "Bethel im Norden" in Hannover hat zum ersten Mal eine Gedenkfeier für Verstorbene ohne Angehörige und Freunde gestaltet. Diese Menschen wären sonst von der Stadt anonym bestattet worden, erläuterte Pastorin Petra Pfaff dem epd: "Es geht uns um ihre Würde auch über den Tod hinaus." Die Verstorbenen hatten bis zu ihrem Tod in einem Alten- und Pflegeheim der Einrichtung gelebt. Für sie und andere hat "Bethel im Norden" auf einem Friedhof für acht Jahre ein Urnenfeld mit etwa 80 Grabstellen angekauft.
Das Projekt "Keiner soll verloren gehen" ist nach Angaben der Initiatoren das erste seiner Art in der Region Hannover. Pfaff hofft, dass auch andere Organisationen diesem Beispiel folgen. Vorbild ist die Tobiasbruderschaft in Göttingen, die seit 2009 Trauerfeiern für einsame Menschen veranstaltet. Auch in Hamburg und Diepholz hatten sich ähnliche Initiativen gegründet. In Hannover erinnert die zentrale Marktkirche einmal im Jahr mit einem Gottesdienst an verstorbene Obdachlose, allerdings ohne dass besondere Grabstellen für sie vorgesehen sind.
Artikel teilen:
Erste Trauerfeier für Verstorbene ohne Angehörige
Es gehe um die Würde nach dem Tod, sagt Pastorin Pfaff. Sie hofft, dass andere Einrichtungen dem Beispiel von „Bethel im Norden“ folgen.

Kerzen brennen zum Gedenken (Symbolbild)Rainer Sturm / Pixelio