Das hessische Beratungsnetzwerk für Demokratie und gegen Rechtsextremismus hat im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand bei seinen Angeboten verzeichnet. Die Zahl der Beratungen stieg im Vergleich zum Vorjahr um mehr als sieben Prozent an, die der Bildungsangebote um 45 Prozent, wie das zuständige Demokratiezentrum Hessen an der Universität Marburg am Montag mitteilte. Insgesamt verzeichnete das „Beratungsnetzwerk Hessen – gemeinsam für Demokratie und gegen Rechtsextremismus“ 330 Beratungsfälle und 215 präventive Angebote wie Workshops oder Vorträge.
Die „Verdichtung rechtsextremer Konfliktlagen in Hessen“ habe sich unter anderem bei einer hohen Zahl an Anfragen an die Opfer- und Betroffenenberatung gezeigt. Hier habe es einen Anstieg um fast 20 Prozent bei den Beratungen aufgrund von Rassismus, rechtsextremer Gewalt und Diskriminierung gegeben.
Außerdem hätten Gemeinden, Schulen, Universitäten und Ausbildungsbetriebe vermehrt Konflikte mit einem rechtsextremistischen Hintergrund gemeldet und das Netzwerk um Beratung gebeten. Dabei gehe es etwa um die „verstärkte Hinwendung von jungen Menschen zu rechtspopulistischen und rechtsextremen Parteien“, was sich auch in Kanälen der sozialen Medien widerspiegele.
Die Gründe für den Anstieg der Zahlen dürften dem Beratungsnetzwerk zufolge auch in einer erhöhten Sensibilisierung in der Gesellschaft und einem gestiegenen Bekanntheitsgrad des Netzwerks liegen. Das von Land und Bund geförderte „Beratungsnetzwerk Hessen – gemeinsam für Demokratie und gegen Rechtsextremismus“ berät seit 2007 kostenlos bei Fällen von Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus.