Gesellschaftsanalyse und Gesellschaftskritik mit den Mitteln der zeitgenössischen Kunst – das kennzeichnet nach Angaben der Jury das Werk von Hito Steyerl. Dafür wird sie nun ausgezeichnet.
Der Erich-Fromm-Preis 2025 geht an die Künstlerin Hito Steyerl. “Hito Steyerls Arbeit an der Schnittstelle von Bildender Kunst und Film sowie ihre philosophischen Reflexionen gesellschaftlicher Entwicklungen sind Gesellschaftsanalyse und Gesellschaftskritik mit den Mitteln der zeitgenössischen Kunst”, hieß es am Sonntag zur Begründung. Den mit 10.000 Euro dotierten Preis der Internationalen Erich-Fromm-Gesellschaft im hessischen Griesheim erhält Steyerl am 8. März 2025 in Stuttgart.
“In ihren Filmen und Videoinstallationen verbindet sie die ästhetische Durchdringung der visuellen Massenkultur auf meisterhafte Weise mit einem Akt der Vermittlung von Theorie und Praxis. Ihr Schaffen ist im Sinne des kritischen Humanismus und des Produktivitätsideals von Erich Fromm”, so die Jury. Namensgeber der Auszeichnung ist der Psychoanalytiker und Autor Erich Fromm (1900-1980).
Die 1966 in München geborene Steyerl gilt als eine der international wichtigsten Künstlerinnen der Gegenwart. Die in Berlin lebende Kunst-Professorin experimentiert den Angaben zufolge mit medialen Präsentationsformen, setzt sich kritisch mit Künstlicher Intelligenz auseinander und reflektiert die Rollen von Kunst und Museum.
In diesem Jahr war der Erich-Fromm-Preis an den Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen verliehen worden. Mit dem Preis sollen den Angaben zufolge Personen ausgezeichnet werden, die mit ihrem wissenschaftlichen, sozialen, gesellschaftspolitischen oder journalistischen Engagement “Hervorragendes für den Erhalt oder die Wiedergewinnung humanistischen Denkens und Handelns im Sinne Fromms geleistet haben beziehungsweise leisten”.