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Erfurter Straßenbahn wirbt um Lehrkräfte

Thüringen setzt eine Kampagne zur Gewinnung von Lehrerinnen und Lehrern aufs Gleis. Ab Mittwoch werbe das Kultusministerium mit Werbebotschaften auf einer Erfurter Straßenbahn um den pädagogischen Nachwuchs, teilte die Behörde am Dienstag mit.

Bildungsminister Helmut Holter (Linke) bezeichnete die Straßenbahn als einen Hingucker. Mit der Kampagne solle so breit wie möglich in der Gesellschaft für den Lehrerinnen- und Lehrerberuf geworben werden. Der Start zum Abschluss des Jahres mit dem hohen Besucherandrang zur Weihnachtszeit sei ideal, um möglichst viele Menschen auf die Möglichkeiten im Thüringer Schuldienst aufmerksam zu machen. Um auch im ländlichen Raum für Lehrkräfte zu werben, verkehrten zusätzlich vier Busse mit gleichem Motiv in Stadt- und Überland-Routen rund um Erfurt, Weimar, Ilmenau und Gera.

Das Motto der Kampagne lautet: „Weitersagen: Thüringen sucht Lehrerinnen und Lehrer.“ Betont werde dabei auch der Seiteneinstieg, nicht nur in die Bahn – „Seiteneinstieg hier“ -, sondern auch in die Schullaufbahn, sagte Holter. Die Bekämpfung des Lehrermangels habe für sein Haus oberste Priorität.

Die Zahl an Lehrerinnen und Lehrern im Freistaat ist seit Jahren rückläufig. Laut Thüringer Lehrerverband fehlten zur Jahresmitte rund 2.000 Pädagogen in den Klassenzimmern. Zehntausende Unterrichtsstunden fallen nach Angaben des Verbandes in jedem Schuljahr deshalb ersatzlos aus oder müssten zum Teil fachfremd vertreten werden.