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Erfolgreiche Behandlung gegen Autoimmunerkrankung

Medizinern des Universitätsklinikums Magdeburg ist offenbar erstmals eine erfolgreiche Behandlung einer seltenen Autoimmunerkrankung gelungen. Die beteiligten Ärzte stellten die neuartige Therapie am Montag im Beisein von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) in Magdeburg vor. Der Regierungschef dankte dem Universitätsklinikum für den medizinischen Erfolg.

In den vergangenen zwei Jahren behandelten der Hämatologe und Onkologe Dimitrios Mougiakakos sowie der Neurologe Aiden Haghikia eine 34-jährige Patientin aus Sachsen-Anhalt, die an der seltenen Muskelkrankheit Myasthenia gravis leidet. Muskelschwäche in Armen und Beinen sowie Schluck- und Atembeschwerden gehören zu den Symptomen der Erkrankung, bei der das Immunsystem den eigenen Körper angreift. Etwa 15.000 Menschen seien in Deutschland davon betroffen, hieß es.

Bei der Patientin sei die sogenannte CAR-T-Zell-Therapie angewandt worden, bei der körpereigene Immunzellen entnommen, genetisch verändert und als Infusion verabreicht werden. Mougiakakos sprach von einem „lebenden Medikament“. Seitdem befinde sich die Patientin deutlich auf dem Weg der Besserung und könne wieder ohne Hilfe laufen, hieß es. Es sei weltweit erstmals gelungen, diese Therapie vielen Menschen zugänglich zu machen, sagte der ärztliche Direktor der Klinik, Hans-Jochen Heinze.

Auch ein Patient mit Enzephalitis wurde kürzlich laut Haghikia durch die Therapie erfolgreich behandelt. Wenn die Behandlung dort funktioniere, öffne das die Tür für die Behandlung von Multipler Sklerose, hieß es.