Die Ampel will Kindergeld und Kindersofortzuschlag um fünf Euro erhöhen. Aus Sicht der Eltern von Schulkindern reicht das nicht aus, um Kinder aus der Armut zu holen. Eine Umfrage zeigt, was sie für geeigneter halten.
Zur Bekämpfung von Kinderarmut spricht sich eine große Mehrheit der Eltern von Schulkindern in Deutschland für mehr Investitionen in Bildung aus. 93 Prozent halten dies laut einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der Hilfsorganisation Save the Children für einen geeigneten Schritt. Die von der Bundesregierung geplante Erhöhung des Kindergeldes und des Kindersofortzuschlags um jeweils fünf Euro pro Monat ab 2025 halten hingegen 84 Prozent nicht für ausreichend, um Kinderarmut zu bekämpfen. Der Bundestag berät in dieser Woche über den Haushalt für das kommende Jahr.
Als hilfreich in diesem Zusammenhang bewerten 83 Prozent der befragten Eltern auch mehr kostenlose Freizeitangebote. 69 Prozent sagen, mehr finanzielle Unterstützung sei geeignet. 58 Prozent fänden es sinnvoll, wenn es bessere Informationen und einfachere Möglichkeiten gäbe, Sozialleistungen zu beantragen. Für die Erhebung, die am Dienstag veröffentlicht werden soll, wurden im August 1.000 nach einem repräsentativen Zufallsverfahren ausgewählte Eltern von Schulkindern zwischen 6 und 17 Jahren befragt.
Laut der Umfrage haben 13 Prozent dieser Eltern nicht genug Geld, um ihren Kindern abwechslungsreiche Freizeitangebote zu ermöglichen. Unter alleinlebenden Elternteilen sind es sogar 29 Prozent und bei Familien, die weniger als 3.000 Euro Nettoeinkommen im Monat zur Verfügung haben, 37 Prozent.
Fast drei Viertel der befragten Eltern (73 Prozent) gehen davon aus, dass sich die finanzielle Situation für Familien in den kommenden Jahren verschlechtern wird. Unter denjenigen mit vergleichsweise wenig Einkommen sind es 79 Prozent. Save the Children fordert ein umfassendes Konzept zur Bekämpfung von Kinderarmut. Die Organisation gehört dem Bündnis Kindergrundsicherung an.