Hamburg. Die Ökumene christlicher Konfessionen in Bergedorf entwickelt sich weiter: Neben mehreren traditionellen Angeboten wie etwa dem monatlichen gemeinsamen Frühgebet mit anschließendem Frühstück oder der ökumenischen Adventsvesper findet jedes Jahr im Sommer die Ökumenische Bibelwoche statt. Diesmal dreht sich alles um die Liebe – fünf Konfessionen treffen sich in St. Marien, um miteinander zu beten, die Bibel zu lesen und darüber zu reflektieren. Es sind die Katholiken, die Baptisten, die Neuapostolen, die Vineyard-Gemeinde und die evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden.
Diakon Stefan Mannheimer gestaltet gemeinsam mit der evangelisch-lutherischen Pastorin an der Kirchengemeinde Bergedorfer Marschen, Mareile Rösner, die erste Veranstaltung der Reihe. Das Thema dabei lautet „Stark wie der Tod – Zugänge zum Hohen Lied der Liebe“. „Es ist wichtig für uns als christliche Konfessionen, sich auf unsere gemeinsamen Quellen zu besinnen“, sagt Mannheimer. Die Verschiedenheit der einzelnen Sichtweisen, diese Vielfalt empfindet er als „wertvoll und bereichernd“.
Ein Abbild von Gottes Liebe
In der Ökumene wolle man sich in Bergedorf „auf den Weg machen und gegenseitig kennenlernen“, so Rösner. Das Thema Liebe sei dazu gut geeignet, denn es bedeute den Menschen auch heute sehr viel.
„Es ist etwas sehr Wichtiges, das uns glücklich macht. Für mich ist interessant: Hat Gott etwas damit zu tun?“, fragt die Pastorin Es sei spannend, Unterschiede in der Auffassung und Interpretation der Bibeltexte zu entdecken.
Auch Erotik sei in den Dialogen des Hohen Lieds durchaus enthalten, so Mannheimer. Es gehe um das wechselseitige Sehnen von Mann und Frau. „Das wirkt zunächst einmal überraschend – wie kommt so etwas in die Bibel? Aber letztlich ist eben menschliche Liebe ein Abbild von Gottes Liebe zu seinen Geschöpfen.“ Mit der Kraft der Liebe könne alles überwunden und verändert werden, sagte der Diakon: „Wenn wir daran nicht mehr glauben, dann könnten wir einpacken.“ Rösner sagt dazu: „Ich glaube, dass Gottes Liebe das ist, was uns Menschen miteinander verbindet.“