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Ein Tisch

Ein Blitzeinschlag bewirkte der Legende nach, dass aus dem Jurastudenten Martin Luther am Ende der große Reformationstheologe wurde. Das Bild steht für den grundlegenden Lebenswandel des Wegbereiters des Protestantismus. Obwohl er eigentlich die katholische Kirche seiner Zeit „nur“ reformieren, nicht aber eine neue begründen wollte.
Dem Blitz folgte kräftigster Donner, als er 1517 seine 95 Thesen publik machte. Der hallt bis heute nach.
Seither ist das (Abendmahls-)Tischtuch zerschnitten. Auch wenn manches Wort aus evangelischem wie katholischem Mund hoher und höchster Kirchenrepräsentanten mit Blick auf das 500. Reformationsjubiläum das bisweilen vergessen lässt. So wird bei der großen – betont gemeinsamen – Geburtstagsfeier noch (?) Trennendes zwar nicht unter den Tisch fallen. Aber um der Gemeinschaft willen soll bevorzugt Einendes aufgetischt werden.
So wird man an der Festtafel zusammensitzen – einander zugetan. Am Tisch des Herrn aber nach wie vor nicht. Dagegen spricht bisher unverändert das katholische Kirchen- und Amtsverständnis. Leider.