Kommentar von Bernhard FelmbergDie Vergabe der Fußballweltmeisterschaft nach Katar und die der 22. Olympischen Winterspiele in das subtropisch gelegene Sotschi machen deutlich, dass die Welt der sportlichen Großereignisse „etwas“ aus den Fugen geraten ist. Alles riecht zu offensichtlich nach Korruption, Macht und Geld. Die Olympische Bewegung steht vor einem Scheideweg. Ein „Weiter so“ kann es nicht geben. Olympische Spiele müssen stärker im Kontext von Politik und Ökologie gesehen werden, wenn sie zukunftsfähig sein wollen. Auch die ehrenwerteste Marke verspielt ihren Wert, wenn sie sich von dem entfernt, was ihr Markenkern ist. In der Präambel der Olympischen Charta lesen wir: „Ziel des Olympismus ist es, den Sport in den Dienst der harmonischen Entwicklung der Menschheit zu stellen, um eine friedliche Gesellschaft zu fördern, die der Wahrung der Menschenwürde verpflichtet ist.“ Die Olympischen Spiele bringen die sportliche Elite der Welt zusammen. Ohne Zweifel – und die restliche Welt nimmt starken Anteil daran. Das wird auch in diesem Jahr der Fall sein. Die Welt wird nach Sotschi schauen. Dabei sein ist eben alles – und sei es am Bildschirm. (…)
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Ein Boykott bringt nichts
Die 22. Olympischen Winterspiele werden vom 7. bis 23. Februar in Sotschi, einer russischen Stadt am Schwarzen Meer ausgetragen. Russland war im Vorfeld wegen seiner Menschenrechtsverletzungen kritisiert worden. 2000 russischen Familien mussten wegen des Baus der Olympia-Stätten umsiedeln. Regimekritiker und Homosexuelle werden verfolgt. Dennoch ist die Kirche ist in Sotschi mit dabei. Warum?