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Arte widmet Lars Eidinger einen TV-Abend

Erst eine Tragikomödie und dann ein dokumentarisches Porträt: Arte widmet dem Schauspieler Lars Eidinger einen ganzen Fernsehabend. Intensiv und authentisch.

Dem Schauspieler Lars Eidinger widmet Arte einen Fernsehabend
Dem Schauspieler Lars Eidinger widmet Arte einen FernsehabendImago / Abacapress

Der 1976 geborene Schauspieler Lars Eidinger ist seit einigen Jahren auch als Person in den Medien so omnipräsent, dass die Grenzen zwischen seinen Rollen, den oft provokativen Selbstinszenierungen und dem Menschen verschwimmen.

Das dokumentarische Porträt “Lars Eidinger – Sein oder Nichtsein” am Mittwoch, 12. Februar, um 21.45 Uhr bei Arte von Reiner Holzemer umgeht diese Unschärfe, indem es Eidinger bei den Proben zum “Jedermann” in Salzburg beobachtet und sich auf seine darstellerische Kunst und den Umgang mit anderen konzentriert. Der Privatmann bleibt außen vor, was nicht weiter ins Gewicht fällt, weil Eidingers Intensität und seine scheinbare Unmittelbarkeit auch ohne authentische Legitimation faszinieren.

Familienfest: Lars Eidinger spielt kranken Sohn

Vor diesem im Vergleich zur Kinofassung um 40 Minuten gekürzten Porträt zeigt Arte das Drama “Familienfest” um 20.15 Uhr von Lars Kraume. Darin spielt Eidinger einen schwerkranken Pianisten-Sohn, der zum 70. Geburtstag seines erfolgreichen Vaters die Dinge mit diesem ins Reine bringen will. Die kränkende und herablassende Art, die der Patriarch auch gegenüber dem Rest seiner Familie zeigt, führt jedoch zu einem äußerst unharmonischen Familientreffen.

Zum 70. Geburtstag des einstmals höchst erfolgreichen Pianisten Hannes Westhoff (Günther Maria Halmer) kommt seine gesamte Familie inklusive Ex-Frau Renate (Hannelore Elsner) in der väterlichen Villa zusammen. Seine Partnerin Anne (Michaela May) hofft auf Harmonie, doch mit beabsichtigten Kränkungen schürt der Patriarch die Konflikte mit seinen drei Söhnen, die er samt und sonders für Versager hält. Schließlich findet er jedoch im ältesten Sohn Max (Lars Eidinger), der angesichts seiner schweren Erkrankung die Dinge mit seinem Vater ins Reine bringen will, einen entschlossenen Widerpart.

Eine intensive, mitunter von bissigem Humor geprägte Tragikomödie über ein unharmonisches Familientreffen. Zwar verläuft die Handlung in ihren Konfliktsituationen und Dialogen recht vorhersehbar, dennoch gelingt dank der sensiblen Inszenierung von Lars Kraume und der hervorragenden Darsteller eine vielschichtige Auseinandersetzung mit dem sozialen Konstrukt “Familie”.

Arte zeigt am Mittwoch, 12. Februar, um 20.15 Uhr erst das Porträt “Lars Eidinger – Sein oder Nichtsein”, danach um 21.45 Uhr den Film “Familienfest”.