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Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke legt Amt nieder

Der Bischofsstuhl im Bistum Eichstätt ist vakant. Am Pfingstsonntag ist Gregor Maria Hanke mit Erlaubnis des Vatikans in den vorzeitigen Ruhestand getreten. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, dankte Hanke in einem Brief für sein langjähriges Wirken und sein Engagement in verschiedenen Gremien. Außerdem würdigte Bätzing laut Pressemitteilung Hankes „Mitgehen auf dem Synodalen Weg der Kirche in Deutschland“. Der scheidende Eichstätter Bischof habe sich mit dieser Art der Reformbewegung „zunehmend schwergetan“, aber dennoch eine „aktive Präsenz“ gezeigt, schreibt Bätzing. Hanke galt – wie die Bischöfe in Regensburg und Passau sowie der Kölner Kardinal – als Kritiker des Synodalen Wegs.

Auch der Münchner Kardinal Reinhard Marx würdigte die Verdienste Hankes, der im Bistum Eichstätt fast zwanzig Jahre lang als „engagierter Seelsorger“ an der Seite der Menschen gestanden hätte. „Die Bewahrung der Schöpfung, der Einsatz für Ökologie und Nachhaltigkeit sowie die Anliegen der Landwirtschaft sind Bischof Hanke bereits vor seiner Bischofsweihe als Abt der Benediktinerabtei Plankstetten eine Herzensangelegenheit gewesen“, betonte Marx. Er erinnerte auch an Hankes Einsatz für die Katholische Unversität Eichstätt-Ingolstadt, für die er in verschiedenen führenden Funktionen tätig gewesen sei.

Hanke erklärte am Sonntag laut Pressemitteilung seinen Rückzug als Bischof. Dem war die Erlaubnis von Papst Leo XIV. vorangegangen, der den schon vor Ostern angekündigten Rücktritt am Pfingstsonntag angenommen hatte. Der 70-jährige Hanke will nach eigenen Worte „in die Seelsorge zurückkehren“. Üblicherweise gehen Bischöfe erst mit 75 Jahren in den Ruhestand.

In einem Schreiben an die Bistums-Mitarbeitenden spricht Hanke laut Mitteilung davon, dass er „nach den vielen Herausforderungen, Skandalen und ungelösten Konflikten eine innere Ermüdung spüre“. In Hankes Amtszeit fällt ein Finanzskandal, bei dem ein damaliger Mitarbeiter rund 60 Millionen US-Dollar in ungedeckte Darlehen investiert hatte, sowie Missbrauchs- und Vertuschungsvorwürfe gegen seine Vorgänger im Amt, Alois Brems und Walter Mixa.

Gregor Maria Hanke wurde 1954 geboren und studierte katholische Theologie in Eichstätt und London. 1981 trat er in die Benediktinerabtei Plankstetten ein und wurde dort 1983 zum Priester geweiht. 1993 beriefen ihn die Mönche als Abt, 2006 erfolgte die Ernennung zum Bischof von Eichstätt. Die offizielle Verabschiedung Hankes erfolgt laut Bistum im Rahmen eines Festgottesdiensts am 6. Juli. (1891/09.06.2025)