Präsident Noboa stammt aus einer der wichtigsten Familien in Ecuador, die Bananen exportieren. Russland drohte mit einem Importverbot für die Früchte. Nun lenkt Ecuador ein – mit Folgen für die Ukraine.
Seit wenigen Wochen ist Daniel Noboa im Amt. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit wird er mit einem ernsthaften Interessenkonflikt konfrontiert. Denn der Regierungschef ist der älteste Sohn von Alvaro Noboa, dem sogenannten Bananen-König und reichsten Mann der Andenrepublik. Gegen den Import von Bananen aus Ecuador hatte Russland vor wenigen Tagen ein Verbot angekündigt, um so das Land zu zwingen, auf Waffenlieferungen an die Ukraine zu verzichten. Moskau warf Ecuador vor, seine Entscheidung auf Druck ausländischer Mächte zu fällen, und kündigte an, künftig verstärkt Bananen aus Indien zu importieren.
Nun machten die Südamerikaner einen Rückzieher: “Ecuador wird kein militärisches Material in ein Land schicken, das sich in einem internationalen bewaffneten Konflikt befindet”, sagte die ecuadorianische Außenministerin Gabriela Sommerfeld am Montag (Ortszeit) laut örtlichen Medienberichten im Parlament. Russland gilt nach der Europäischen Union als der zweitwichtigste Abnehmer von ecuadorianischen Bananen.