Für Durs Grünbein ist Lyrik untrennbar mit seiner eigenen Existenz verbunden. „Ich würde auch Gedichte schreiben, wenn sich kein einziges Buch je verkaufen ließe“, sagte der Dichter, Übersetzer und Essayist dem „SZ Magazin“ (Freitag). Mit seinen Gedichten begebe er sich auf eine „Expedition ins Unbekannte, du kannst dich verirren, und keiner folgt deinen einsamen Wanderwegen“.
Dass Gedichte wenig öffentliche Resonanz erzielen, bezweifelt der 61 Jahre alte Grünbein, der in Berlin und Rom lebt. „Das schlägt sich nicht unbedingt kommerziell nieder. Von einem Gedichtband verkaufen sich manchmal hundert oder auch tausend Stück, je nach Bekanntheitsgrad“, sagte er dem Magazin der „Süddeutschen Zeitung“. Trotzdem begegne er selten Menschen, die nicht irgendeine Beziehung zu Gedichten hätten.