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Alexej Nawalny bekommt Friedenspreis Dresden

Posthum erhält der russische Regimekritiker Nawalny den Friedenspreis Dresden. Die Auszeichnung wird seine Witwe entgegen nehmen.

Trauerstele für Nawalny auf einem Platz in Kiew in der Ukraine
Trauerstele für Nawalny auf einem Platz in Kiew in der UkraineImago / Zuma Wire

Der russische Regimekritiker Alexej Nawalny wird posthum mit dem Friedenspreis Dresden ausgezeichnet. Die Witwe des im Februar gestorbenen Oppositionsführers, Julia Nawalnaja, werde die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung am 12. Mai im Schauspielhaus Dresden entgegennehmen, sagte der Sprecher der Trägerinitiative, Peter Ufer. Mit dem Friedenspreis werde Nawalnys Einsatz für Freiheit, Demokratie und Frieden geehrt.

„Der Widerstand des Oppositionspolitikers war und ist ein ermutigendes Beispiel für alle Menschenrechtsverteidiger, die seine Aktivitäten fortsetzen“, hieß es zur Begründung. Der Laudator oder die Laudatorin stehe noch nicht fest.

Nawalny in Haft gestorben

Der Friedenspreis Dresden wird seit 2010 vergeben, in diesem Jahr allerdings nicht wie üblich rund um den Dresdner Kriegsgedenktag am 13. Februar in der Semperoper. Erstmals findet die Preisvergabe im Schauspielhaus statt. Ausgelobt wird die Auszeichnung außerdem zum ersten Mal von der Initiative Friedenspreis Dresden in Zusammenarbeit mit dem Ökumenischen Informationszentrum. Bisheriger Träger war der Verein „Friends of Dresden“.

Nawalny war am 16. Februar im Straflager „Polarwolf“ in Sibirien zusammengebrochen und gestorben. Der 47-Jährige war politischer Gegner des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Er saß seit 2021 in Russland in Lagerhaft. 2020 überlebte er einen Giftanschlag. Nach seiner erfolgreichen Behandlung in Deutschland kehrte er nach Russland zurück.

2023 ging der Dresdner Friedenspreis an den US-amerikanischen Architekten Daniel Libeskind. Der Preis wird von der Klaus-Tschira-Stiftung gefördert.