Die vor fast neun Monaten teilweise eingestürzte Carolabrücke in Dresden wird bis zum Jahresende komplett abgetragen. Dafür werde in der Elbe ein Fallbett für Brückenteile vorbereitet, teilte die Stadtverwaltung Dresden am Freitag mit. Es bestehe aus Wasserbausteinen, Leerrohren für den Durchfluss der Elbe und Sand.
Auf das 13.000 Tonnen schwere Fallbett sollen Brückenteile abgelassen werden. Zunächst sollen Abbrucharbeiten am Mittelteil der Elbquerung aus der DDR-Zeit etwa zehn Wochen dauern. Im Anschluss folgen laut Stadtverwaltung die Abbrucharbeiten am Terrassenufer und auf der Neustädter Elbseite.
Bereits im Dezember hatte ein Gutachten ergeben, dass die am 11. September 2024 teilweise eingestürzte Carolabücke abgerissen werden muss. Auf ein langwieriges europaweites Vergabeverfahren hatte die Stadt wegen der akuten Gefahr des Einsturzes verzichtet, nachdem weitere Brüche in der Spannstahl-Konstruktion festgestellt wurden.
Um Zeit und Geld zu sparen, ist ein sogenannter Ersatzneubau der Carolabrücke geplant. Noch vor dem Sommer soll darüber im Stadtrat entschieden werden. Bei einem Ersatzneubau wird eine Brücke an der gleichen Stelle und in gleicher Gestalt wieder aufgebaut. Ein jahrelanges Planfeststellungsverfahren ist dafür nicht notwendig.
Am Donnerstagabend war im Bauausschuss der Stadt eine Entscheidung zum Ersatzneubau vertagt worden. Strittig ist, wie viele Autospuren die Brücke bekommen soll und wie viel Platz für Radfahrende gewährt wird. Laut Stadtverwaltung soll mit dem Neubau 2027 begonnen werden.