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Dresden erinnert an Rassismusopfer Gomondai

In Dresden wird am Sonntag mit mehreren Veranstaltungen an den ehemaligen DDR-Vertragsarbeiter Jorge Gomondai (1962-1991) erinnert. Der Mosambikaner gilt als das erste Todesopfer rassistisch motivierter Gewalt in Dresden nach der Wiedervereinigung Deutschlands. Das Gedenken am Sonntag beginnt mit einer geführten Radtour, wie die Dresdner Stadtverwaltung am Freitag mitteilte. Sie führt zu Orten, die mit dem Leben von Gomondai in Verbindung stehen.

Bei einer abschließenden Veranstaltung am Gedenkstein für Gomondai sollen Blumen niedergelegt werden. Auf dem Jorge-Gomondai-Platz ist am Sonntag zudem die Ausstellung „Rechte Gewalt“ zu sehen. Sie dokumentiert rechte Angriffe in Sachsen. Die Radtour beginnt am ehemaligen Wohnheim in der Florian-Geyer-Straße 48 in Dresden-Johannstadt, wo der Vertragsarbeiter aus Mosambik gelebt hat.

Eine Gruppe Jugendlicher hatte den damals 28-jährigen Jorge Gomondai in der Nacht zum Ostersonntag 1991 in einer Straßenbahn bedrängt und mit rassistischen Äußerungen beleidigt. Er stürzte unter nicht vollständig geklärten Umständen aus dem Wagen. Wenige Tage später erlag er am 6. April 1991 seinen schweren Kopfverletzungen.

Gomondai war 1981 als Vertragsarbeiter aus Mosambik in die DDR gekommen. Sein Todestag markiert in Dresden jährlich den Abschluss der Internationalen Wochen gegen Rassismus. 1993 wurde am Tatort ein Gedenkstein eingeweiht, seit dem 30. März 2007 heißt der Ort Jorge-Gomondai-Platz. Das jährliche Gedenken organisiert der Vorbereitungskreis „Gedenken. Erinnern. Mahnen“.