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Dirigent Haenchen und Regisseurin Lange erhalten Mortier Awards 2025

Für sein Lebenswerk bekommt der Dirigent Hartmut Haenchen in diesem Jahr den undotierten Mortier Award (Lifetime Achievement Award). Der Preis würdige eine herausragende Persönlichkeit des internationalen Kulturlebens für ein Lebenswerk im Sinne der Haltung und der Ideen des früheren Theaterintendanten und Ruhrtriennale-Pioniers Gerard Mortier (1943-2014), teilte die Ruhrtriennale am Dienstag in Bochum mit. Den mit 30.000 Euro dotierten Förderpreis „Mortier Next Generation Award“ erhält wiederum die Regisseurin Frieda Lange. Die Auszeichnung richte sich an junge Kunstschaffende, die von den Visionen Mortiers inspiriert seien oder diese fortsetzten, hieß es.

Die Preise werden den Angaben zufolge am 21. September in der Jahrhunderthalle Bochum in Anwesenheit der nordrhein-westfälischen Kulturministerin Ina Brandes (CDU) vergeben. Nach der Verleihung gebe es ein Podiumsgespräch zur Kunstfreiheit mit Haenchen und Lange. Die Mortier Awards werden den Angaben zufolge seit 2014 alle zwei Jahre verliehen. In diesem Jahr richte die Ruhrtriennale die Veranstaltung gemeinsam mit dem Verein Mortier Awards aus.

Der Dirigent Haenchen ist laut Jurybegründung des Vorstandsvorsitzenden des Vereins Mortier Awards, Albrecht Thiemann, „ein passionierter Grenzgänger, der scheinbar Vertrautes von den Rändern her aufrollt und Überliefertes gegen den Strich bürstet“. Er sei ein Wahlverwandter Mortiers, dem dieser in Paris und Madrid bedeutende Produktionen anvertraut habe. „Ein offener, unbequemer, an den Bruchlinien zwischen Ost und West, Geschichte und Gegenwart, Imagination und Intellekt gereifter Geist, der unbeirrt an die verändernde Kraft der Künste glaubt“, schreibt Thiemann.

Ruhrtriennale-Intendant Ivo Van Hove begründete die Juryentscheidung für die Regisseurin Lange damit, dass sie „an die politische Bedeutung eines multiperspektivischen Erzählens“ glaube. „Dabei entstehen Bühnengeschichten, die berühren und für ein breites Publikum zugänglich sind“, betont er. „Sie lässt dabei außergewöhnliches künstlerisches Potenzial erkennen und überzeugt kraft poetischer Ideen sowie klarer Vorstellungen hinsichtlich der physischen Umsetzung.“

Die Ruhrtriennale findet in diesem Jahr vom 21. August bis zum 21. September statt. Das größte Kulturfestival in Nordrhein-Westfalen bringt 35 Produktionen und Projekte aus den Bereichen Musiktheater, Tanz, Schauspiel, Installation und Konzert auf die Bühne. Dabei werden unter anderem Stars wie der Schauspieler Lars Eidinger und der Pulitzer-Preis-Trägers Tyshawn Sorey mitwirken.