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Dieudonné Nzapalainga – Friedensmahner im Bürgerkrieg

Dieudonné Nzapalainga (58), Erzbischof von Bangui in der Zentralafrikanischen Republik, predigt unermüdlich Frieden in einem vom Krieg heimgesuchten Land – trotz persönlicher Bedrohungen. Sein Mut macht ihn zu einem der meistgehörten Männer in der Region.

Mit dem Ordensmann der Spiritaner erhielt 2016 erstmals ein Zentralafrikaner die Kardinalswürde. Der am 14. März 1967 in Mbomou geborene Nzapalainga war damals mit 48 Jahren jüngstes Mitglied im Kardinalskollegium. 2012 wurde er Erzbischof von Bangui, 2013 Vorsitzender der nationalen Bischofskonferenz.

Mit dem Präsidenten des zentralafrikanischen Islamrates und dem Leiter der Evangelischen Allianz gründete Nzapalainga die “Interreligiöse Friedensplattform” gegen den Bürgerkrieg im Land. 2015 erhielt er dafür den Aachener Friedenspreis. 2014 warben die drei Religionsvertreter in Deutschland um mehr Einsatz für Frieden in ihrem Land.

Nzapalainga wurde 1998 zum Priester geweiht; bis 2005 war er Kaplan und Vikar in Frankreich. In Bangui war er vier Jahre Regionaloberer der Spiritaner und Pfarrer. 2009 wurde er Interims-Verwalter des Erzbistums Bangui; 2012 erhielt er die Bischofsweihe. Bei seinem Besuch Ende 2015 öffnete Papst Franziskus in Bangui die Heilige Pforte der Kathedrale und tauschte Friedensgrüße mit dem Imam der größten Moschee und einem Repräsentanten der evangelikalen Kirche aus.

Den Christen in der Zentralafrikanischen Republik fällt es manchmal schwer, Nzapalaingas Forderungen nach Frieden und Vergebung zu verdauen – nach so viel Gewalt, so viel Verlust, so vielen Provokationen und Schmähungen. Aber er wird nicht damit aufhören. Da ist einer, der mit seinem Leben für den Frieden einsteht. Ein Seelsorger ganz nach dem Geschmack des verstorbenen Franziskus. Für eine Wahl im Konklave fehlen dem charismatischen Ordensmann aber wohl Vernetzung wie auch eigene politische Ambition.