Hahnenklee/Goslar. Der neue Wohnort von Sybille Fritsch-Oppermann liegt ideal. Die Pastorin mit Sonderauftrag der hannoverschen Landeskirche blickt vom Pfarrhaus im Harzer Ort Hahnenklee direkt auf die norwegisch anmutende Stabkirche. Der bundesweit einmalige Holzbau zieht jährlich zahlreiche Besucher aus dem In- und Ausland an. Für Touristen wie diese will die Theologin da sein und neue Angebote schaffen: Seit einem halben Jahr ist Fritsch-Oppermann in der Region Oberharz die erste Pastorin für Tourismus, Kultur und Öffentlichkeitsarbeit.
Die Aktivurlauber, Wanderer, Mountainbiker oder Skifahrer will Fritsch-Oppermann künftig aber auch für die zehn Kirchenorte der Region und deren Möglichkeiten zu Einkehr, Gebet und Gottesdienst begeistern. In den ersten Monaten hat die 56-Jährige zahlreiche Gespräche mit Politikern, Tourismusverbänden und kirchlichen Ansprechpartnern geführt. Insgesamt 2.000 Kilometer Wegstrecke hat sie mit dem Auto dabei in der höchstgelegenen Region im Harz zurückgelegt. Nun steht ein erstes Konzept.
Tango-Workshop in Planung
Von diesem Sommer an sollen ein Jahr lang zehn "High Lights" bei den Kirchen im Oberharz vorgestellt werden, kündigt Fritsch Oppermann an. Dazu zählen ein Tango-Workshop oder ein Mal- und Zeichenwochenende unter freiem Himmel. Nahe dem bundesweit größten Kräutergarten in Altenau wird eine Lesung den Zauber von Düften und Kräutern thematisieren. "Klug anknüpfen an das, was schon da ist", nennt Fritsch-Oppermann ihre Strategie.
In dem Gebiet, das mit "traumhaften Wäldern, sanften Berghöhen und romantischen Tälern" für sich wirbt, will die Pastorin die Kirchenorte mit ihren bisherigen touristischen Herzstücken bekannter machen. Symbolisch für ihre künftige Arbeit steht auch das gemeinsame Erscheinungsbild der ersten Veranstaltungsreihe "High Lights" mit Plakaten und Handzetteln. "Es ist wichtig, dass die Region etwas gemeinsam initiiert und auch füreinander Reklame macht", betont die ehemalige Studienleiterin der Evangelischen Akademie in Loccum. "Die Kultur soll eine Brücke zwischen Kirchengemeinde und Tourismus schlagen." Zwar blieben die Touristen oft nur kurz, kämen aber im besten Fall wieder zurück.