Für Frankfurts abgewählten Ex-Oberbürgermeister Peter Feldmann gibt es eine neue politische Perspektive: Nachdem der Beitrittsantrag Feldmanns bei der Linken auf Eis gelegt worden ist, bietet die Satirepartei „Die Partei“ dem ehemaligen Sozialdemokraten eine politische Heimat. „Dass Die Linke Sie nun nicht mit Kusshand aufnimmt, sondern noch zögert, empfinden wir als Skandal“, schreibt „Die Partei“ in einem am Dienstag auf ihrer Internetseite veröffentlichten Brief. „Wir möchten Ihnen eine seriöse Alternative für eine politische Zukunft bieten.“ Diese bestehe im Vorsitz eines noch zu gründenden Ortsverbands Harheim.
„Die Partei“ habe die Geschehnisse um Feldmann mit „einer Prise Mitleid“ beobachtet, heißt es in dem Brief. Die Abwahl als Oberbürgermeister und die Verurteilung vor Gericht wegen Vorteilsannahme „widerfuhr Ihnen, obwohl Sie doch einfach nur das gemacht haben, was viele Politiker*innen erfolgreich praktizieren: etwas Selbstdarstellung, das Suchen von Aufmerksamkeit, anzügliche Witze und nicht zuletzt das Versorgen von Angehörigen über Netzwerke in parteinahen Organisationen.“ Das Angebot der Partei gelte allerdings unter der Bedingung, „dass Sie zukünftig jegliche Termine in der Öffentlichkeit und mit der Presse nur in Anwesenheit einer Aufsichtsperson wahrnehmen werden“.
Nach seiner Abwahl als Frankfurter Oberbürgermeister durch einen Bürgerentscheid hatte Feldmann seinen Austritt aus der SPD verkündet. Am vergangenen Donnerstag hatte er seinen Eintritt in die Linke bekannt gegeben. Der Landesvorstand der Linken widersprach jedoch. Vor einem Entscheid über einen Eintritt solle es noch weitere Gespräche geben, teilte die Linke mit. Feldmann ließ anschließend seinen Mitgliedsantrag ruhen.