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Die Neuen kommen

Am 1. September beginnt der neue Vikariatskurs für 20 Frauen und Männer. Tanja Pilger-Janßen sprach mit vier von ihnen über ihre Motivationen und Interessen für Vikariat und Pfarramt.

Was motiviert Sie, den Pfarrberuf anzustreben?Daniela Marquardt: Ich empfinde den Pfarrberuf als sehr spannend, da er so vielfältig und facettenreich wie fast kein zweiter ist. Mich fasziniert die Verknüpfung von Verkündigung und Lehre, von Verwaltung und Seelsorge – kurzum von Wort und Tat. Die Möglichkeit, Gott und den Menschen auf interessante Art zugleich dienen zu können.

Elisabeth Koppehl: Ich habe Freude an Glauben, Bibel und Theologie. Sie haben mir in meinem bisherigen Leben sehr geholfen und ich denke, dass sie auch hilfreich für andere Menschen sein können. Daher wäre es sehr schön, wenn ich ein kleines bisschen dieser Freude an andere weitergeben könnte. Da ich außerdem gerne rede, bietet sich der Pfarrberuf an.

Johannes Wolf: Mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, sie auf ihrem Weg mit der frohen Botschaft zu begleiten, ihnen diese nahe zu bringen, ist das Motivierende, das den Dienst als ordinierter Gemeindepädagoge für mich interessant macht.

Catherine Gärtner: Menschen und ihre Geschichten. Als Pfarrerin ist man immer nah am Leben dran. Ich kann den Alltag beispielsweise durch festliche Gottesdienste und spannende Gesprächskreise farbenfroher gestalten, das Leben noch schöner machen.

Daniela Marquardt war gerade noch in Südtirol im Urlaub. „Die Natur ist für mich die schönste Handschrift Gottes“, sagt sie.

Foto: privat

Worauf freuen Sie sich besonders?

Daniela Marquardt: Besonders freue ich mich darüber, dass ich einer Gemeinde zugeordnet wurde, die in Berlin führend darin ist, den diakonischen Bereich wieder zurück in die Gemeinde zu holen und hoffe die Arbeit vor Ort tatkräftig unterstützen zu können.

Elisabeth Koppehl: Ich freue mich besonders auf das Predigen.

Johannes Wolf: Besonders wichtig finde ich die Vernetzung von Theologie und Pädagogik, von Kirchengeschichte und Lebensgeschichten, von Jung und Junggebliebenen. Das konkrete Arbeitsfeld wäre somit die generationsübergreifende Arbeit.

Catherine Gärtner: Ich freue mich auf spannende Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen. Auf intensive Gespräche in den Seminaren, Schule und Gemeinde. Besonders reizvoll finde ich die Gelegenheit, ein eigenes Gemeindeprojekt umsetzen zu dürfen.

Elisabeth Koppehl auf einer Wanderung auf dem Lutherweg, zwischen Leipzig und Eilenburg. „Meine Begleiterin und ich haben die Zeit genutzt, um uns über Gott und die Welt zu unterhalten. Der ganze Tag war irgendwie getragen von Freude und Harmonie, so als hätte wir einen dritten Reisegefährten“, sagt sie.

Foto: privat

Woher rührt Ihr Interesse für dieses bestimmte Gebiet?Daniela Marquardt: Als ich nach dem Studium frisch nach Berlin kam, habe ich bereits 1,5 Jahre in einem Jugendprojekt des Diakonischen Werkes gearbeitet und diese Zeit als sehr bereichernd empfunden.

Elisabeth Koppehl: Das Predigen lag mir während meines Studiums immer besonders. Mein Schreibstil war eigentlich zu informell für Hausarbeiten, aber in gesprochener Rede ist leichte, informelle Sprache häufig ein Pluspunkt. So kann ich das beste aus beiden Welten haben: Ich kann mich intensiver mit einem Thema oder Bibeltext beschäftigen und dabei reden, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Johannes Wolf: Immer wieder kommt es vor, dass Menschen unterschiedlichen Alters die gleichen Anliegen an mich herantragen. Diese kann man, wie ich in meiner Großfamilie lernte, gemeinsam lösen und damit eine Verbindung zum lebenslangen Lernen, wie auch zu einer Kommunikationsstruktur schaffen, die Vorurteile zwischen Altersgruppen ausräumt.

Catherine Gärtner: Mein damaliger Pfarrer hat mein Interesse geweckt. Es war seine herzliche Art, sein offenes Ohr und seine besondere Ausstrahlung von Gelassenheit, Zuversicht und festem Glauben. Das hat mich fasziniert. Und so wurde ich kurz vor meinem 22. Geburtstag von ihm getauft.

Catherine Gärtner findet in der Natur mit ihren Hunden Ruhe und kann Kraft schöpfen. „In solchen Situationen fühle ich mich Gott sehr nah“, sagt sie.

Foto: privat

Weitere Infos zum Vikariat:?www.ekbo.de/vikariat