Sonntag: Psalm 140
Montag: 1. Makkabäer 4, 1-25
Dienstag: 1. Makkabäer 4, 26-35
Mittwoch: 1. Makkabäer 4, 36-51
Donnerstag: 1. Makkabäer 4, 52-61
Freitag: Judit 1, 1-11
Samstag: Judit 2, 1-6
Es kam zu einem wütenden Aufstand der Juden gegen diese herablassende und überhebliche Verachtung durch „die Griechen“. Es blieb auch nicht bei der stillen Wut. Man formierte sich. Und vor allem erwuchs diesem Widerstand eine geniale Führungspersönlichkeit, Judas aus der alten priesterlichen Familie der Hasmonäer, der bald den „Kampfnamen“ Makkabäus erhielt, das heißt „der Hammer“. Der organisierte im Jahre 166 v. Chr. klug, aber zugleich auch gewalttätig und grausam alle Maßnahmen. Nach ihm wird seitdem der legendäre Kampf der Gesetzes(Tora-)treuen gegen die Seleukiden die „Makkabäerzeit“ genannt. Moderne Heerführer Israels wie Moshe Dajan oder auch Ehud Barak haben sich bis heute in makkabäischer Tradition gesehen.
Nach vielem Hin und Her und in dem Moment, als der Widerstand durch die Übermacht fast schon gebrochen schien, kam es ganz anders: Die Seleukiden waren in innere Machtkämpfe verstrickt und verloren schnell das Interesse an Jerusalem. Sie zogen ab, nachdem sie alle ihre skandalösen Gesetze und Religionsverbote aufgehoben hatten.
Den meisten Juden war dieses erreichte Ziel nun genug. Aber bei den Hasmonäern war neben dem religiösen Ziel nun auch ein politisches Interesse wach geworden, nämlich die völlige Befreiung von der Fremdherrschaft mit dem Ziel der alten staatlichen Selbständigkeit. Auf der anderen Seite standen jene Kreise, denen es vor allem um die althergebrachte und unbehinderte Ausübung des jüdischen Kultus ging. Sie nannten sich ganz einfach „die Frommen“, hebräisch: Chassidim. Außerdem gab es auch weiterhin griechenfreundliche Gruppierungen, die sich unter den priesterlichen „Sadduzäern“ sammelten. Später kam für zum Teil dieselben Kreise auch der Name „die Abgesonderten“, die Pharisäer, auf.
Festzuhalten bleibt, dass in Israel einerseits eine völlig unpolitische (falls es das überhaupt gibt) Orthodoxie entstanden war und andererseits das Bewusstsein, dass bei jedweder Fremdherrschaft nicht nur das Dulden und Ducken, sondern das Kämpfen im bewaffneten Widerstand das Volk retten kann. Das Vertrauen in die eigene Kraft wird als Gottvertrauen verstanden. Im modernen Israel sind die Makkabäerbücher bekannt und bewusst. Und es gibt diese Orthodoxie, die zurückgezogen lebt und Militärdienst und überhaupt alles Staatliche, auch die Demokratie, ablehnt.