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Die Bibel lesen

Woche vom 3. bis 9. März

Sonntag:    Psalm 62
Montag:     1. Samuel 4, 1-11
Dienstag:     1. Samuel 4, 12-22
Mittwoch:     1. Samuel 5, 1-12
Donnerstag:     1. Samuel 6, 1-7, 1
Freitag:     1. Samuel 7, 2-17
Samstag:     1. Samuel 8, 1-22

Nach der Jugendgeschichte Samuels lesen wir von seinem Wirken. Israel wird bedroht durch die Philister. Nach einer Niederlage Israels holen die Philister die Lade als Symbol der Gottheit des besiegten Volkes in ihren Tempel. Die Niederlage wird als Folge des Abfalls, besonders der Söhne Elis gedeutet. Symbolhaft die Geburt einer Schwiegertochter Elis: Der Name ihres Kindes Ikabod bedeutet, dass die Herrlichkeit Gottes aus Israel weggegangen ist.

Den Philistern bringt die Lade jedoch kein Glück. Sie bringt deren Gott Dagon zu Fall und wird verantwortlich gemacht für Plagen und Krankheiten, vermutlich geschwollene Lymphknoten oder Pest. So wird gezeigt, dass die Niederlage Israels kein Zeichen der Schwäche Gottes ist.
Die Philister senden die Lade mit großzügigen Sühne- und Versöhnungsgaben zurück. Sie erkennen die Größe des Gottes, der sein Volk aus Ägypten befreit hat. Die Lade kommt an den Ort, an dem sie sich zur Zeit des Königs David befindet, nach Kirjat-Jearim.

Kapitel 7 zeigt in dieser geschichtlichen Situation die Rolle Samuels als Nachfolger Elis im Richteramt, der damaligen „Regierungsform“ Israels. Durch eine Fastenversammlung des Volkes, in der er es neu auf Jahwe ausrichtet, gelingt es sogar, den neuen Angriff der Philister abzuwehren. Israel bekommt die verlorenen Gebiete und Städte zurück. In Eben-Eser wird zur Erinnerung ein Gedenkstein errichtet. Samuel ist Priester, Prophet (Mahner) und Richter seines Volkes. Er ruft zu Reformen und spricht Recht. Er sammelt das Heer und verteidigt das Volk. Sein „Amtssitz“ ist Rama.

Schließlich wiederholt sich in gewisser Weise die Geschichte. Samuel wird alt. Jetzt sind es seine Kinder, die das Recht beugen. In ihrer Richtertätigkeit suchen sie den eigenen Vorteil. Sie sind bestechlich. Nun treten Volksvertreter mit der Bitte an ihn heran, in Israel einen König zu etablieren. Samuel sieht darin die Autorität Gottes im Volk beeinträchtigt. Natürlich reduziert das Königtum auch die Rolle des Richters, Priesters und Propheten, die in seinem Amt noch zusammengehörten. Gott allerdings fordert Samuel auf, dem Willen des Volkes zu entsprechen. Samuel benennt die Rechte eines Königs gegenüber dem Volk: Steuern erheben, Frondienste, Heeresdienst. Auch hier werden wieder die unterschiedlichen Bewertungen der Monarchie in Israel erkennbar. Es zeichnet sich ab, dass fortan vor allem der König für den Ungehorsam gegenüber Gott verantwortlich gemacht und von den Propheten als Gegenüber der Kritik unterzogen werden wird.