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Diakonie warnt vor sozialen Einschnitten

Die Diakonie Sachsen warnt vor einem Aus für den sozialen Arbeitsmarkt. Genau dies passiere, wenn den Jobcentern im neuen Bundeshaushalt die Mittel für die Eingliederung von Erwerbslosen in Arbeit deutlich gekürzt werden, erklärte Diakoniechef Dietrich Bauer am Mittwoch in Dresden. Auch Einrichtungen wie Tafeln, Sozialkaufhäuser oder Stadtteiltreffs gerieten dadurch in existenzielle Bedrängnis.

Die Diakonie unterstütze daher ein entsprechendes an den Bundestag gerichtete Positionspapier des „Bundesnetzwerks Arbeit und Soziale Teilhabe“. Für betroffene erwerbslose Menschen bedeute das Ende der Förderung in solchen Einrichtungen den Wegfall sinnstiftender Beschäftigung und praxisnaher Qualifizierung. Dies habe absehbar wirtschaftliche und soziale Auswirkungen auf Familie, das soziale Umfeld und das gesellschaftliche Zusammenleben.

Der Gesellschaft wiederum gehe ein bestehendes Arbeitskräftepotential verloren, hieß es weiter. Die Erfahrung vieler Träger von Beschäftigungsprojekten zeige, dass gerade eine gezielte Heranführung an den Arbeitsmarkt durch Praxiserfahrungen mit entsprechender pädagogischer Begleitung langfristig zu dauerhaften Arbeitsverhältnissen führen könne. Bauer erinnerte daran, dass selbst eine späte Integration sozialwirtschaftlich von Nutzen sei.

Für die Träger von Beschäftigungs- und Beratungsprojekten bedeute das drohende Ende der Förderung den Abbau gewachsener Angebotsstrukturen. Darin sei ein enormes Fachwissen gebündelt. Diese Strukturen könnten kaum wieder aufgebaut werden, wenn sie einmal zusammengebrochen seien.