Die Berliner Organisation „HateAid“ für Opfer von Hass-Attacken im Internet und der Historiker Heinz Promann aus Lauenbrück bei Rotenburg/Wümme sind die Preisträger des diesjährigen „Rotenburger Preis für Erinnerung und Zukunft“. Die mit insgesamt 10.000 Euro und einem Kunstwerk dotierte Auszeichnung wird vom Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg, den Rotenburger Werken und dem dortigen Diakonissen-Mutterhaus vergeben, wie die Organisatoren am Mittwoch mitteilten. Der Preis wird am 27. März verliehen.
„HateAid“ erhält dabei den mit 8.000 Euro versehenen Hauptpreis. Die gemeinnützige Organisation unterstütze Menschen, die im Internet Opfer von Hass und Bedrohungen geworden seien, hieß es. Sie biete dazu Beratung und rechtlichen Beistand an. Außerdem fordere „HateAid“ auf politischer Ebene rechtliche Regeln für das Internet ein.
Der mit einem Preisgeld von 2.000 Euro ausgestattete zweite Preis geht den Angaben zufolge an den ehemaligen Geschichtslehrer Heinz Promann. Er setze sich dafür ein, dass lokale Erinnerungsorte an die nationalsozialistische Gewaltherrschaft entstehen und erhalten bleiben. So habe er zum Beispiel die Geschichten von Zwangsarbeitern in der Region aufgearbeitet.
Ein mit 1.000 Euro dotierter Sonderpreis geht zudem an eine Arbeitsgruppe des Gymnasiums Sottrum. Die Schülerinnen hätten sich unter anderem für die Verlegung von Stolpersteinen für die von den Nazis deportierte und ermordete Familie Moses in ihrem Ort eingesetzt.
Die Preisverleihung am 27. März in der evangelischen Kirche „Zum Guten Hirten“ in Rotenburg beginnt um 19 Uhr. Der Journalist und Publizist Heribert Prantl hält dabei den Festvortrag zum Thema „Ist die Demokratie noch zu retten?“