DÜSSELDORF – Die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe sieht die Einigung auf das neue Asylpaket der Bundesregierung mit „gemischten Gefühlen“. Die Aussetzung des Familiennachzugs für bestimmte Flüchtlingsgruppen um zwei Jahre sei problematisch, sagte der Leiter des Geschäftsbereichs Soziales und Integration der Diakonie, Nikolaus Immer, in Düsseldorf. Die Einrichtung einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe, die bis März ein Konzept zur Integration vorlegen soll, stößt bei dem evangelischen Wohlfahrtsverband dagegen auf Zustimmung.
Die Diakonie bezweifelt, dass die Aussetzung des Familiennachzugs die Zahl der Ankommenden senken wird. „Oft begeben sich Familienväter allein auf den gefährlichen Fluchtweg und bringen Frauen und Kinder vorübergehend in Sicherheit, um sie später nachzuholen. Ist dieser Weg versperrt, müssen sich Frauen und Kinder selbst auf die Flucht begeben“, mahnte Immer. Auf diesen gefährlichen Weg hätten sich in den vergangenen Wochen schon einige Familien gemacht. Ausdrücklich begrüßte die Diakonie, dass Kanzlerin Angela Merkel das Thema Integration zur Chefsache macht. „Wir brauchen dringend einen Masterplan für die Integration“, erklärte Immer. Dabei müssten die verschiedenen Bereiche in der Betreuung von Flüchtlingen „besser verzahnt werden“. Dafür sei ein bundesweites Konzept notwendig. epd
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