Vertreter und Vertreterinnen der Diakonie aus Bayern erwarten von der zukünftigen Staatsregierung, dass sie einer Politik entgegentritt, die die Gesellschaft spaltet. In einer gemeinsamen Erklärung fordern die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der bayerischen Diakonie am Mittwoch aber auch eine „Kraftanstrengung aller politischen und zivilgesellschaftlichen Akteure, Spaltungstendenzen in der Gesellschaft entgegenzutreten.“ Extremismus, Populismus und ausgrenzende Polemik dürften im politischen Diskurs keinen Raum haben.
Von der Regierung fordert die Konferenz, dass der besondere Schutz des Staates für alle Formen von Familie gelte. Es widerspreche ihrer Vorstellung einer pluralen Gesellschaft, einzelne Lebensentwürfe auszugrenzen oder zu diffamieren, heißt es in der Erklärung der Geschäftsführenden-Konferenz.
Auch das individuelle Grundrecht auf Asyl dürfe nicht ausgehöhlt werden. Es sei aufgrund der deutschen Geschichte „nicht verhandelbar.“ Die Staatsregierung müsse in ihrer Migrationspolitik humanitäre Aspekte berücksichtigen und das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft in Bayern fördern.
Besonders weist die Diakonie auf eine mangelnde Finanzierung der sozialen Arbeit hin. Ein Drittel aller Anbieter sozialer Dienste in Bayern hätten seit Anfang 2022 ihre Dienste einschränken müssen. Zudem seien Aus- und Fortbildungsprogramme und Initiativen gegen den Fachkräftemangel wichtig, weil auch deshalb soziale Einrichtungen massiv gefährdet seien.
Die Geschäftsführenden-Konferenz der Diakonie Bayern ist den Angaben nach die Vertretung großer diakonischer Träger. Sie stehen für knapp 100.000 Mitarbeitende in mehr als 3.000 Einrichtungen in Bayern. (00/3394/18.10.2023)