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Diakonie an Sieg und Rhein startet Pionier-Projekt zur Sozialberatung

Die Diakonie an Sieg und Rhein startet ein Projekt, das die Sozialberatung verbraucherfreundlicher und effizienter machen soll. Mit Hilfe digitaler Technik solle Menschen künftig Hilfe aus einer Hand angeboten werden, erklärte der Geschäftsführer der Diakonie an Sieg und Rhein, Patrick Ehmann, am Dienstag in Siegburg. Das Projekt sei bundesweit bislang einzigartig.

Die sogenannte Integrierte Sozialberatung solle Menschen mit vielfältigen Problemen künftig ermöglichen, in einer einzigen Beratungsstelle Rat zu unterschiedlichen Fachthemen zu erhalten. Möglich werden soll das, indem Fachkräfte aus anderen spezialisierten Beratungsstellen per Videokonferenz zugeschaltet werden. Bislang müssen Menschen in der Regel verschiedene Beratungsstellen aufsuchen, wenn sie Hilfebedarf in unterschiedlichen Fachbereichen brauchen, wie zum Beispiel Schwangerenberatung, Migrationsberatung oder Suchtberatung.

Die Diakonie erwarte von dem neuen Konzept nicht nur eine Verbesserung für die Ratsuchenden, sagte Ehmann. „Wir gehen auch davon aus, dass wir mit der Integrierten Sozialberatung Effizienzen heben können.“ So könnte der Zeitaufwand für die Absprachen zwischen verschiedenen Beratungsstellen, die sich jeweils neu in einen Fall einarbeiten müssen, gesenkt werden.

Zunächst werde nun in einer einjährigen Planungsphase ein Prototyp für die Integrierte Sozialberatung entwickelt, erklärte Ehmann. In dieser Zeit würden organisatorische Fragen und technische Voraussetzungen geklärt. Die Aktion Mensch Stiftung finanziere diese Planungsphase mit 50.000 Euro. Nach erfolgreichem Abschluss sei eine Anschlussfinanzierung für den insgesamt dreijährigen Entwicklungsprozess in Aussicht gestellt.