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Deutsche Bischöfe rufen Katholiken zu Spenden für Ukraine auf

Der Winter droht. Weil Russland bewusst Infrastruktur wie Kraftwerke und Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine zerstört, rufen die deutschen Bischöfe zur Hilfe auf.

Die katholischen Bischöfe in Deutschland rufen zu verstärkter Hilfe für die Ukraine auf. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, appellierte am Donnerstag in Fulda an die deutschen Katholiken, für die unter den Kriegsfolgen leidenden Menschen zu spenden. Auch die westlichen Staaten müssten dem angegriffenen Land weiter helfen.

“Ich appelliere daher an die Katholiken, in ihrer bewährten Solidarität nicht nachzulassen. Damit unsere Hilfswerke, allen voran Renovabis und Caritas international, die erfolgreiche Arbeit der zurückliegenden beiden Jahre intensiv weiterführen können, sind mehr Spenden erforderlich”, sagte der Limburger Bischof zum Abschluss der Herbstvollversammlung.

Bätzing betonte, die Ukraine stehe vor dem vermutlich härtesten Winter seit dem russischen Großangriff vor über zwei Jahren. Raketen und Drohnen hätten wichtige Bereiche der ukrainischen Infrastruktur, besonders Kraftwerke und Stromleitungen, zerstört. Die Stromausfälle erschwerten die medizinische Versorgung und den Alltag in weiten Teilen des Landes.

Der Bischof rechnet mit verstärkten Fluchtbewegungen. Der bevorstehende Winter treibe wieder mehr Menschen zur Flucht in die westlichen Nachbarstaaten oder die von Militäraktionen weniger stark betroffenen Regionen der Westukraine. “Zeitnahe Hilfe für die Ukrainer ist deshalb geboten”, unterstrich der Konferenzvorsitzende.

Bätzing betonte, dass sich die Beziehungen der Deutschen Bischofskonferenz zu den Kirchen in der Ukraine in den zurückliegenden Monaten intensiv entwickelt hätten. Er erinnerte an den wenige Wochen zurückliegenden Deutschland-Besuch des Oberhaupts der Ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, Großerzbischof Sviatoslav Shevchuk, in Berlin. Der Großerzbischof habe intensive Gespräche mit Bundeskanzler Olaf Scholz und Entwicklungsministerin Svenja Schulze (beide SPD) geführt. Auch deutsche Bischöfe hatten zuletzt die Ukraine besucht.