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Deutsche Bischöfe: Heiliges Jahr als Antwort auf aktuelle Fragen

An Weihnachten beginnt das Heilige Jahr 2025 unter dem Motto “Pilger der Hoffnung”. Für die deutschen Bischöfe ein wichtiges Signal angesichts der vielen drängenden Probleme in der Welt.

Die deutschen katholischen Bischöfe begrüßen das von Papst Franziskus ausgerufene Heilige Jahr 2025, das an Weihnachten beginnen wird. Der Papst mache mit dem Motto “Pilger der Hoffnung” deutlich, “wie dringend notwendig die Hoffnung in einer Welt von Gewalt, Hass und Kriegen ist”, erklärte der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für das Heilige Jahr, Weihbischof Rolf Lohmann (Münster), am Donnerstag in Bonn.

“Einfühlsam und mit pastoraler Nähe” beschreibe Franziskus den Zustand vieler Menschen, die von Pessimismus und Angst geprägt seien. Pilgern bedeute für ihn, sich auf die Suche nach dem Sinn des Lebens zu machen, so Lohmann: “Ich empfinde es als schönes Zeichen, wie er dazu ermutigt, die traditionellen Pilgerwege in Rom zu gehen, aber auch neue Routen der Hoffnung zu finden. Dabei lädt er ausdrücklich die Geschwister in der Ökumene ein, diesen Weg mitzugehen.”

Auch die Kirche in Deutschland wolle an diesem Zeichen mitwirken, fügte der Bischof hinzu und zitierte den Papst aus dessen Erklärung zum Heiligen Jahr mit den Worten: “Wir müssen auf das viele Gute in der Welt achten, um nicht in die Versuchung zu geraten, das Böse und die Gewalt für übermächtig zu halten.”

Lohmann verwies weiter darauf, dass der Papst sich unter anderem für Frieden in der Welt, für Fürsorge und Gnade für Gefangene, für die Achtung der Menschenrechte und die Abschaffung der Todesstrafe einsetze. Außerdem rufe er zum Einsatz für Kranke und Migranten, für Arme, Junge und Alte auf. Darüber hinaus bezeichne Franziskus den Hunger als “skandalöse Plage unserer Menschheit” und fordere eine internationale Kraftanstrengung, denjenigen Ländern die Schulden zu erlassen, die sie niemals zurückzahlen könnten.

Auch Buße und Vergebung seien wichtige Elemente des Heiligen Jahres, ergänzte Lohmann: “Nutzen wir diese Einladung und Erinnerung des Papstes, uns als Kirche in Deutschland auf einen Weg der Vergebung zu machen.”

Der Papst benenne die vielfältigen Probleme in der Welt und mache deutlich, “dass wir diese nur gemeinsam angehen und lösen können. Als einigende Kraft stelle er die Hoffnung in den Mittelpunkt.” Das sei umso wichtiger, “je mehr Sorgen uns plagen in unserem eigenen Land”. Ganz besonders nennen wolle er, so der Bischof weiter, “den Extremismus in jeder Form, gegen den wir uns unbedingt stellen müssen, wie auch die Fragen der Auf- und Annahme von Flüchtlingen in schwieriger Zeit.”