Von Heilgard Asmus
Man sagt, Martin Luther nannte ihn „seinen kleinen Graeculus“, andere nannten ihn den „Praeceptor Germanie“. Leidenschaftlich lehrte Philipp Melanchthon antike Schriftsteller, Sprachen und biblische Bücher. Seine Vorlesungen wurden begeistert aufgenommen, vielen Studenten war er Mentor auch in deren späteren Anstellungen als Pfarrer, Lehrer oder Ratsherren. Mich beeindrucken die vielfältigen Arbeitsgebiete, die dieser Reformator kannte und strukturierte. Dazu gehörten Armenfürsorge, Kirchbudenbau, Philosophie, Bibliothekswesen, Bekenntnisschriften. Für mich ist er der Fleißige, der die Reformation in ein System aus Schriften, Traktaten und Ordnungen brachte. Er war auch der pädagogische Reformer, für den das Bildungswesen entscheidend war. Das stellen wir uns einmal vor: In nur einer Woche waren das gesamte Schulsystem inhaltlich und personell organisiert. Solche Verwaltungsgeschwindigkeiten gab es 1541!