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Costa Rica: Präsident entlässt Ministerin wegen LGBTI-Politik

In Costa Rica wird die jährliche Pride-Parade von einem politischen Streit überschattet. Am Ende verlieren eine Ministerin und ein ranghoher Funktionär ihre Ämter.

Costa Ricas Staatspräsident Rodrigo Chaves
Costa Ricas Staatspräsident Rodrigo ChavesImago / ZUMA Press

In Costa Rica hat Staatspräsident Rodrigo Chaves Kulturministerin Nayuribe Guadamuz und den für die soziale Inklusion zuständigen Funktionär Ricardo Sossa wegen zu großer Unterstützung der LGBTI-Agenda entlassen. Dabei geht es um die Anerkennung unterschiedlicher sexueller Identitäten und Orientierungen. Zugleich widerrief Chaves ein wenige Tage zuvor veröffentlichtes Regierungsdekret, in dem der am Wochenende stattgefundene Pride-Marsch als kulturelles Interesse des Staates definiert wurde.

Kritik von Pride-Organisation

In der Zeitung Nacion kritisierte ein Sprecher der Organisatoren des Pride-Marsches die Entscheidung: Rodrigo Chaves kopiere im Stil eines Diktators die Entscheidungen von Präsident Nayib Bukele in El Salvador, sagte Geovanny Delgado. Wenige Tage zuvor hatte auch El Salvadors Präsident mehr als 300 Beschäftigte aus dem Kultursektor entlassen.

Bei der jährlichen Pride-Parade in San Jose wie auch in anderen Städten weltweit wird für soziale Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern, ihre gesetzlichen Rechte sowie ihren Stolz geworben.