Drama um die enge Freundschaft zweier Jungen an der Schwelle zur Pubertät, die an Unsicherheit und Nichtakzeptanz der Gesellschaft zerbricht.
In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:
Zwei 13-jährige Jungen verbindet eine tiefe Freundschaft. Leo und Remi heißen die beiden; sie wohnen mit ihren Familien unweit voneinander in einer ländlichen Umgebung.
Leo hat einen älteren Bruder. Seine Eltern betreiben eine Großgärtnerei, ziehen Blumen und Gemüse. Remi ist Einzelkind. Seine Mutter arbeitet als Pflegerin auf der Kinderstation eines Krankenhauses. Die beiden Jungs sind ein Herz und eine Seele und verbringen jede freie Minute miteinander.
Doch dann erfährt diese enge Bindung einen schweren Schlag, als sie auf die Oberschule kommen und mit ungekannten Fragen und Gerüchten über ihre Unzertrennlichkeit konfrontiert werden. Sind sie etwa schwul?
Angesichts eines gesellschaftlichen Umfelds, das nicht gerade offen ist für queere Personen, wirken solche Mutmaßungen latent bedrohlich. Dies führt bei dem einen zur Flucht in die Lüge und (Selbst-)Verleugnung, bei dem anderen zum Rückzug in sich selbst und einem aggressiven Verhalten gegenüber seinem Freund.
Der zweite Spielfilm des Belgiers Lukas Dhont von 2022 erzählt von den allmählichen Brüchen, die sich in der Freundschaft auftun, weitgehend aus Sicht der beiden Jungs, und das mit großer Einfühlungskraft. So entsteht ein erschütterndes Drama über das Zerbrechen einer Kinderfreundschaft in der Konfrontation mit der Gesellschaft an der Schwelle zur Pubertät.