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Civis-Medienpreis 2025 in Berlin verliehen

Die Auszeichnung für Integration und kulturelle Vielfalt steht 2025 ganz im Zeichen der Herausforderungen der Migration für die betroffenen Menschen. Die Verleihung findet auf der Digitalkonferenz Republica statt.

Die Gewinner des Civis-Medienpreises 2025 stehen ganz im Zeichen der Herausforderungen für migrantische Menschen in unserer Gesellschaft. Den mit 15.000 Euro dotierten Civis Top Award des Europäischen Preises für Integration und kulturelle Vielfalt teilen sich in diesem Jahr zwei Produktionen. Die Auszeichnung geht an die erste Episode “Hanau” der Serie “Uncivilized: Von 9/11 bis zum Ukrainekrieg” von Bilal Bahadir sowie an “Souleymane’s Story” von Boris Lojkine und Delphine Agut. Die beiden Produktionen teilen sich ebenfalls den Civis Video Award Fiktion.

“Uncivilized” untersucht, wie sich öffentliche Diskurse – über den Terrorangriff vom 11. September 2001, die Anschläge gegen die Redaktion von “Charlie Hebdo” und in Hanau, die Stuttgarter Krawallnacht, den Überfall auf die Ukraine – auf die Lebenswelt migrantischer Menschen auswirken. “Souleymane’s Story beschreibt das Schicksal des aus Guinea stammende Souleymane, der in Paris auf das Ergebnis seines Asylverfahrens wartet und als Fahrradkurier für einen Lebensmittel-Lieferdienst arbeitet. Dabei trifft er auf die Arroganz und die Ressentiments wohlhabender Kunden, aber auch auf Abhängigkeiten in der migrantischen Community.

In der Kategorie Civis Video Award Information gewinnen die Autoren Philipp Grüll und Erik Häußler für “ARD-Die Story: Ausgesetzt in der Wüste – Europas tödliche Flüchtlingspolitik”, eine Produktion des Bayerischen Rundfunks, die auch beim Grimme-Preis nominiert war. In der Kategorie Social Media geht die Auszeichnung an Sofika Yogarasa für den Beitrag “Jugendliche mit Migrationsgeschichte unterstützen ihre Eltern – Selbstverständlichkeit oder Überforderung?” des Schweizer Rundfunks SRF.

Beim Civis Audio Award werden mit Philipp Schnees “Hamburgs Baseballschlägerjahre – Rechte Gewalt in den 1980er Jahren” und Katharina Thoms “Informationen am Morgen – Syrische Kurden in Deutschland zwischen Hoffen und Bangen” zwei Deutschlandradio-Beiträge ausgezeichnet.

Der Publikumspreise Audio geht an Frank Joung für den Podcast “Halbe Katoffl – Burak Yilmaz (TUR/KUR): Alman-Modus, Auschwitz-Begegnung & Jugendzentrum-Arbeit”, Roxana Samadi gewinnt mit Freiheit im Herzen (Little Dream Pictures) den Young C. Award. Den Publikumspreis Civis Cinema Award ARD bekommen Regisseur Simon Verhoeven und Quirin Berg, Max Wiedemann und Kirstin Winkler (Produktion) für den Film “Alter weißer Mann”.

Der 1988 gegründete Civis-Preis ist mit insgesamt 27.000 Euro Preisgeld dotiert und wird von der ARD, vertreten durch den WDR, gemeinsam mit der Freudenberg Stiftung ausgeschrieben. 2025 findet die Preisverleihung im Rahmen der Digitalkonferenz Republica in Berlin statt. Beim Wettbewerb 2025 waren mehr als 700 Beiträge aus allen 27 EU-Staaten und der Schweiz eingereicht worden. Eine Aufzeichnung der Preisverleihung wird in der Nacht zu Donnerstag im Ersten ausgestrahlt und ist bereits ab Mittwoch in der ARD-Mediathek abrufbar.