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Castortransport aus Großbritannien erreicht Niedersachsen

Ein Castortransport aus der britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield hat nach Angaben von Atomkraftgegner am Dienstagmorgen den niedersächsischen Hafen Nordenham erreicht. Die „Pacific Grebe“ habe dort um 5.30 Uhr angelegt, teilte das Bündnis „Castor stoppen“ mit. In Nordenham würden die sieben Behälter auf einen Zug umgeladen.

Nach Einschätzung des Bündnisses wird die Umladung mindestens einen Tag dauern, der Zug werde voraussichtlich Mittwochabend abfahren. Behörden und Polizei gaben dazu keine Auskunft.

Die Castoren sind für das Zwischenlager am stillgelegten bayerischen Atomkraftwerk Isar 2 bei Landshut bestimmt. Dort sollen sie so lange aufbewahrt werden, bis ein Endlager benannt und in
Betrieb genommen ist. Dies wird voraussichtlich nicht vor Ende dieses Jahrhunderts erfolgen.

Atomkraftgegner kündigten Mahnwachen und Kundgebungen entlang der voraussichtlichen Bahnstrecke an. Aktionen seien in Nordenham, Bremen und Göttingen geplant, hieß es.

Die Physikerin und Expertin für Atommüll-Zwischenlager, Oda Becker, kritisierte den Transport.
„Eine Einlagerung in ein schlecht geschütztes Zwischenlager, das zudem keine ausreichenden Reparaturmöglichkeiten hat, ohne dass ein Zwischenlagerkonzept vorhanden ist, ist aus Risikoaspekten abzulehnen“, sagte sie.

„Das Hin- und Her-Verschieben von Castoren bringt uns einer sicheren Lagerung nicht näher“, sagte Helge Bauer von der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt. Jeder Castortransport berge enorme Risiken. Atommüll sollte deshalb nur ein einziges Mal transportiert werden, und zwar in ein sogenanntes Endlager. Das gelte auch für deutschen Atommüll aus der Wiederaufarbeitung im Ausland, zu dessen Rücknahme die Bundesrepublik verpflichtet sei.