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Burg Linn veranschaulicht römischen Militäraufstand vor 2.000 Jahren

Das Museum Burg Linn in Krefeld präsentiert in der Ausstellung „Römer versus Bataver. Die Schlacht von Gelduba“ archäologische Funde und Dioramen zur Bataver-Schlacht aus dem Jahre 69. Von Freitag bis 20. Oktober können Besucher auf einem Rundgang Eindrücke zu dem kriegerischen Militäraufstand gewinnen, der vor 2.000 Jahren die Region prägte, wie das Museum am Mittwoch ankündigte. Ein römisches Heer von 12.000 Mann wurde durch Aufständische überfallen und beinahe vollständig ausgelöscht. Durch die Funde ergebe sich ein dichtes Bild des historischen Ereignisses, sagte Museumsleiter Boris Burandt.

Die Aufständischen der Bataver bildeten eine germanisch-stämmige Einheit, die sich im sogenannten Vier-Kaiser-Jahr 69 gegen römische Einheiten erhob. Der Bataveraufstand war eine Revolte der germanischen Bataver, weiterer germanischer sowie keltischer Stämme. Die Erhebung dauerte knapp ein Jahr. Nach anfänglichen Erfolgen der Bataver unter ihrem von den Römern übergelaufenen Hilfstruppen-Anführer, dem Bataver Iulius Civilis, wurde der Aufstand von Quintus Petillius Cerialis letztlich niedergeschlagen. Bei der Schlacht im Folgejahr bei Xanten, die aufgrund einer nachrückenden Einheit zugunsten der Römer entschieden wurde, trafen bis zu 25.000 Soldaten aufeinander.

Das archäologische Museum Burg Linn zeigt in einem sieben Meter langen Diorama die Kolonnen der römischen Armee und den der Bataverschlacht bei Gelduba vorausgegangen Kampf um ein Getreideschiff auf dem Rhein. Dieses Diorama wurde eigens für die Ausstellung angefertigt und verbleibt auch nach der Schau im Museum. Durch einen mit bewegten und projizierten Schwarz-Weiß-Zeichnungen von angreifenden Soldaten animierten „Schlachtentunnel“ gelangt der Besucher unter Schlachtengeräuschen zu den archäologischen Funden vom Schlachtfeld. Fast 200 Skelette von Pferden bezeugen die Kämpfe.

Weitere Zeugnisse sind die zu religiösen Symbolen verwandelten Helme, Tropaea genannt. Die archäologischen Funde, zuerst in den 1970er Jahren und zuletzt in einer Großgrabung von 2017/2018, bestätigen und ergänzen die Angaben des römischen Geschichtsschreibers Tacitus in seinen „Historiae“, erläutert Stadtarchäologe Hans-Peter Schletter. Mit den aufgefundenen Pferden und ihren Geschirren könne nachgewiesen werden, dass es sich um eine batavische Reiterei gehandelt habe. Somit könne das Schlachtfeld von Gelduba eindeutig dem Bataveraufstand von 69 nach Christus zugeordnet werden.