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Bundeswahlleiterin: Vorsicht vor immer mehr “Fake News” zur Wahl

Mit KI gefälschte Kandidaten-Videos oder falsche Zitate, die so nie gefallen sind. Das sind nur zwei Beispiele für gezielte Versuche, die Wahl zu beeinflussen. Die oberste Wahlexpertin rät zu Vorsicht – und Gelassenheit.

Vorsicht vor Falschinformationen zur Bundestagswahl – das empfiehlt Bundeswahlleiterin Ruth Brand. “Wenn ich Informationen erhalte, die mir nicht glaubwürdig erscheinen oder mir komisch vorkommen, sollte man sie hinterfragen und eine zweite Quelle zurate ziehen”, sagte sie im Interview mit der “Rheinischen Post” und dem Bonner “General-Anzeiger” (Freitag).

Wie vor jeder Bundestagswahl gebe es eine Reihe von Falschinformationen im Netz, fügte Brand hinzu: “Da versuchen wir, diese richtigzustellen und über unsere eigenen Kanäle umfassend zu informieren.” Eine systematische Beeinflussung der Wahl befürchte sie allerdings nicht: “Aber wir stellen uns darauf ein, dass die Zahl von Falschinformationen noch zunehmen wird.”

Insgesamt sei die Bundestagswahl aber eine sehr sichere Wahl, ergänzte die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden. Dafür sorge das Wahlsystem – nicht zuletzt durch die Tatsache, dass es kaum digital sei: “Die Wähler geben ihre Stimme analog ab, entweder auf dem Stimmzettel im Wahllokal oder per Briefwahl. Dadurch liegen alle Stimmen auf Papier vor und werden auch auf Papier ausgezählt. Die Auszählung ist öffentlich. Deshalb sind die Wahlergebnisse immer nachvollziehbar und die Wahl sicher.”

Die Befürchtungen, man könne wegen der vorgezogenen Wahl nicht genug Wahlhelferinnen und Wahlhelfer finden, habe sich zum Glück nicht bestätigt, so Brand weiter: “Es gibt eine hohe Aufmerksamkeit auf die Wahl und den Wahlablauf. Das hat dazu beigetragen, dass die Kommunen diesmal sehr gut Wahlhelferinnen und Wahlhelfer finden konnten. Natürlich gelten auch hier verkürzte Fristen, aber das hat der Sache keinen Abbruch getan.”