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Bundesopferbeauftragter: Hunderte Betroffene in Magdeburg

Der Anschlag von Magdeburg war einer der größten bisher. Daher rechnet der Opferbeauftragte der Bundesregierung auch mit besonders vielen Betroffenen, die Hilfe brauchen.

Der Bundesopferbeauftragte Pascal Kober (FDP) rechnet nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg mit mehreren hundert hilfsbedürftigen Betroffenen. “Das ist einer der größten Anschläge, die wir bisher zu verzeichnen hatten”, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Sonntag): “Wenn man Tatzeugen und Ersthelfer mitrechnet, potenziert sich das auf eine hohe dreistellige Zahl betroffener Menschen.”

Der Bundestagsabgeordnete betonte weiter: “Das Erleben kann mit großen psychischen Belastungen einhergehen. Betroffene sollten nicht denken, dass sie damit allein klarkommen. Je früher Hilfe greift, desto geringer ist die Gefahr, dass Schäden chronisch werden.” Zu hoffen sei, dass in der Trauma-Ambulanz genug Plätze vorhanden seien.

Es gehe insgesamt zunächst darum, den Betroffenen die Möglichkeiten der finanziellen und psychosozialen Hilfen bekannt zu machen und die bereits bekannten Anliegen an die richtigen Stellen zu bringen, ergänzte Kober: “Wichtig ist, dass kein Anliegen unbeachtet bleibt.”

Kober hatte am Samstagnachmittag bereits erklärt, er habe die Betreuung der Betroffenen der Tat übernommen. Dies sei “wegen der besonderen Bedeutung des schwerwiegenden Vorfalls und seiner Folgen” erfolgt und auf Bitten von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Justizminister Volker Wissing (parteilos).

“Die schreckliche Tat auf Besucher des Weihnachtsmarkts in Magdeburg macht mich fassungslos”, erklärte Kober: “Meine Gedanken und meine tief empfundene Anteilnahme sind bei den Hinterbliebenen der Getöteten. Den Verletzten wünsche ich von Herzen eine baldige und vollständige Genesung.”

Sein Mitgefühl, so Kober weiter, gelte zudem den vielen Menschen, die “diese abscheuliche Tat miterleben mussten”. Gemeinsam mit dem künftigen Bundesopferbeauftragten Roland Weber werde er allen Betroffenen beistehen: “Die Bundesregierung wird für die Opfer dieser entsetzlichen Tat da sein. Wir werden versuchen zu helfen, wo immer es geht.”

Kober und Weber kündigten an, gemeinsam bei Bedarf psychosoziale und praktische Hilfen zu vermitteln. Außerdem sei ab sofort für die Betroffenen unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 – 0009546 eine Hotline zur psychosozialen Beratung freigeschaltet.