Der Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln, Martin Hikel (SPD), drängt nach antisemitischen Demonstrationen und Krawallen in seinem Bezirk darauf, politische Bildungsarbeit auf den Prüfstand zu stellen. “Unsere Demokratieförderung und Antidiskriminierungsarbeit müssen darauf überprüft werden, wie sich dort Israel-bezogener Antisemitismus widerspiegelt”, sagte Hikel der “Welt” (online/Dienstag). Er stelle unter postkolonialen Intellektuellen sehr Problematisches fest. Hikel: “Israel wird als Kolonialmacht diffamiert, Juden als Unterdrücker. Kritisiert man das, wird antipalästinensischer Rassismus behauptet. Das ist irrational.”
Weiter sagte Hikel: “Wir pumpen unglaublich viel Geld in das Empowerment von Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind.” Ungleichwertigkeitsgedanken innerhalb von Minderheiten würden zu oft ausgeblendet, “zum Beispiel Ungleichwertigkeitsvorstellungen von Mann und Frau im orthodoxen Islamverständnis”. Das zu kritisieren werde zu oft mit dem Vorwurf des Rassismus abgewehrt.