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Buchvorstellung “Die Deportation der Juden aus Hessen 1940 bis 1945”

Das Hessische Staatsarchiv Marburg lädt am 17. Oktober zu einer Lesung und Präsentation des Buches „Die Deportation der Juden aus Hessen 1940 bis 1945“ ein. Mit diesem Buch liege erstmals eine Gesamtdarstellung zur Deportation und Ermordung der Juden für das ganze Land Hessen vor, teilte das Staatsarchiv am Donnerstag mit. Der Historiker und Archivar Volker Eichler habe das von der 2017 verstorbenen Publizistin Monica Kingreen unvollendet hinterlassene Manuskript bearbeitet und ergänzt.

Das Buch wurde Anfang des Jahres im Hessischen Landtag vorgestellt. In einer Mitteilung des Landtags hieß es damals, dass sich die Pädagogin Monica Kingreen seit den 1980er Jahren bis zu ihrem Tod intensiv mit der Geschichte der Jüdinnen und Juden in Hessen befasst habe. Volker Eichler, früherer Leiter des Hessischen Hauptstaatsarchivs in Wiesbaden und Fachmann für die NS-Zeit, habe das Manuskript im Auftrag der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen bearbeitet.

Das rund 500 Seiten umfassende Buch schildere die Geschehnisse ganz bewusst vornehmlich aus der Perspektive der Deportierten selbst, hieß es weiter in der Mitteilung des Hessischen Landtags. Die Deportierten seien auf vielen Fotografien zu sehen; ihr Leben und ihre Schicksale würden den Leserinnen und Lesern erläutert.

Schätzungsweise 17.000 Juden seien unter dem NS-Regime von Hessen aus deportiert worden. Fast alle seien ermordet worden, nur etwa 950 Menschen hätten überlebt.