Der Judaist Christian Rutishauser wird mit der Buber-Rosenzweig-Medaille 2026 geehrt. Der 59-Jährige sei seit Jahren ein führender katholischer Vertreter im christlich-jüdischen Dialog weltweit, teilte der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit am Dienstag im hessischen Bad Nauheim mit. Die Auszeichnung werde am 8. März des kommenden Jahres in Köln verliehen.
Rutishauser ist Professor für Judaistik an der Universität Luzern. Er verfolge „hellwach“ die Entwicklungen in den katholisch-jüdischen Beziehungen und melde sich umgehend „als intensiver Mahner, wenn er den Eindruck gewinnt, dass es Rückfälle hinter das erreichte Niveau der Verständigung gibt“, begründete der Koordinierungsrat die Auswahl.
Der Ordensmann der Jesuiten engagiert sich den Angaben zufolge seit Jahren mit Büchern, Lehrveranstaltungen und Konferenzen für den jüdisch-christlichen Dialog. Seit 2014 gehöre er zu den ständigen Beratern des Papstes für die religiösen Beziehungen mit dem Judentum. Zudem habe er die Dialogarbeit an der Basis im Blick.
Die Buber-Rosenzweig-Medaille ist nach den jüdischen Philosophen Martin Buber (1878-1965) und Franz Rosenzweig (1886-1929) benannt. Sie wird seit 1968 jährlich an Personen, Institutionen oder Initiativen vergeben, die sich für die Verständigung zwischen Christen und Juden einsetzen. Zu den bisherigen Preisträgern zählen der Pianist Igor Levit (2024), die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (2020) und der Sänger Peter Maffay (2018). In diesem Jahr wurde das Ehepaar Meron Mendel (Historiker und Erziehungswissenschaftler) und Saba-Nur Cheema (Politologin) ausgezeichnet.