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Brustkreuz von seligem Kardinal Wyszynski aus Kirche gestohlen

In Polen wird Stefan Wyszynski als Weggefährte von Johannes Paul II. und “Primas des Jahrtausends” verehrt. Nun wurde ein goldenes Brustkreuz des seligen Kardinals in Bayern gestohlen. Die Polizei sucht Zeugen.

Aus der Wallfahrtskirche Sankt Maria im niederbayerischen Ortenburg (Ortsteil Sammarei) ist laut Bayerischem Landeskriminalamt ein goldenes Bischofskreuz gestohlen worden. Zuerst hatte die “Passauer Neue Presse” darüber berichtet. Das Pektorale gehörte dem in Polen als “Primas des Jahrtausends” verehrten Kardinal Stefan Wyszynski (1901-1981) und wurde am Mariä Himmelfahrtstag 1981 der Wallfahrtskirche zu ihrem 300-jährigen Bestehen geschenkt.

Der 2021 selig gesprochene Kirchenmann war ein Wegbegleiter von Papst Johannes Paul II., Erzbischof von Gniezno (Gnesen) und Warschau und leitete von 1948 bis 1981 die Polnische Bischofskonferenz. Als Gegenspieler des kommunistischen Regimes in Warschau genoss er auch über die Landesgrenzen hinaus hohes Ansehen.

Den Polizeiangaben zufolge fand der Einbruch am dritten Advent (17. Dezember) in der Zeit zwischen 8 und 10.30 Uhr statt. Dabei sei eine in etwa zwei Meter Höhe sich befindende Vitrine aufgebrochen und das darin hängende goldene Bischofskreuz entwendet worden. Um die etwa einen Zentimeter dicke Panzerglasscheibe zu überwinden, sei brachiale Gewalt angewandt worden. Das Kreuz habe für die Gemeinde und polnische Bürger einen sehr hohen ideelen Wert, heißt es.

Das Landeskriminalamt sucht nun nach Zeugen, denen im benannten Zeitraum verdächtige Personen oder Fahrzeuge aufgefallen sind. Auch werde das unbekannte Paar gebeten, sich zu melden, das den Diebstahl entdeckt und die Polizei in Vilshofen alarmiert habe.

Sammarei wird gern bayerisches Assisi oder deutsches Loretto genannt, heißt es auf der Internetseite der Wallfahrtskirche. Der Name ist demnach eine volkstümliche Abwandlung von “Sancta Maria” (Heilige Maria, Sankt Marei). Das Gnadenbild mit der Muttergottes befindet sich in einer hölzernen Feldkapelle inmitten des barocken Gotteshauses. Dieses ist auch bekannt für seinen “gschlamperten Engel.” Er wird so genannt, weil er am linken Fuß zwar einen Schuh, am rechten aber nur einen Strumpf trägt.