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Bremer Kliniken sehen sich bei Geburtshilfe gut aufgestellt

Im Land Bremen sind im vergangenen Jahr 8.350 Kinder in vier Bremer und einer Bremerhavener Klinik zur Welt gekommen. „Die Mütter und Väter sind darauf angewiesen, dass sie gut aufgenommen und betreut werden“, sagte Bremens Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) am Mittwoch bei der Vorstellung des „Krankenhausspiegels“ zum Schwerpunkt Geburtshilfe. Das von der „Krankenhausgesellschaft der Freien Hansestadt Bremen“ in Kooperation mit der Senatorin für Gesundheit veröffentlichte Internetportal stellte in diesem Jahr den Bremer Geburtskliniken ein gutes Zeugnis aus. Die Daten für den „Krankenhausspiegel“ werden jährlich von einem unabhängigen Länder-Qualitätsbüro erhoben.

Nach dem Corona-Peak seien die Geburtszahlen im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken, sagte die Senatorin. Nach wie vor betreue und begleite Bremen viele Mütter aus dem niedersächsischen Umland. Ihre Kinder machten bis zu 40 Prozent aller Geburten aus. Hoch bleibe auch der Anteil der Kaiserschnitte bei den Geburten. Zwar liege Bremen dabei mit 32,7 Prozent knapp unter dem Bundesdurchschnitt von 33 Prozent. Doch seien natürliche Geburten solchen unter Medikamenten und einer Operation vorzuziehen.

Um die Qualität der Kliniken zu bewerten, werden laut der Geschäftsführerin der Bremer Krankenhausgesellschaft, Judith Borsch, zahlreiche Kriterien herangezogen. So werde beispielsweise die Vorgabe geprüft, ob bei einem Notfallkaiserschnitt zwischen der Entscheidung und der Operation maximal 20 Minuten liegen. Diese Frist sei 2023 bei allen 142 Notfall-Kaiserschnitten unterschritten worden. Auch bei der Versorgung von Frühgeburten liege Bremen über dem Bundesdurchschnitt. Bei 97,5 Prozent der Frühgeburten war eine Fachärztin oder ein Facharzt für Pädiatrie anwesend.

Die Leiterin der Geburtshilfe im Krankenhaus St. Joseph-Stift, Julia Walkenhorst, verwies auf die ersten Absolventen des Bachelor-Studiengangs für Hebammen an der Hochschule Bremen. 19 der 20 Absolventinnen seien nun in Bremer Kliniken beschäftigt. Die Ausbildung ist auf acht Semester als dualer Studiengang angelegt. Darin sei ein hoher Praxisanteil in den Geburtskliniken vorgeschrieben.

Als „herausfordernd“ bezeichnete Walkenhorst die Wünsche der Gebärenden. Die Kreissäle würden nach den Bedürfnissen der Frauen immer weiter modernisiert und angepasst. Dazu gehörten etwa spezielle Geburtshocker, Sitzbälle, Halteseile oder verstellbare Geburtsbetten. Nicht weniger herausfordernd sei der Umgang mit Sprachbarrieren und kulturellen Unterschieden.

Über das Internetportal www.bremer-krankenhausspiegel.de können sich Interessierte über die klinischen Versorgungsstrukturen im Land Bremen informieren. Dort sind in leicht verständlicher Form Hinweise auf die Angebote und die Qualität der Behandlungen einsehbar.