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Bremer Beschäftigungsprojekt “Allmende” muss schließen

Nach fast 20 Jahren muss der Bremer Verein für Innere Mission Ende März sein soziales Möbellager „Allmende“ schließen, weil die Finanzierung für das Beschäftigungsprojekt weggebrochen ist. Zehn langzeiterwerbslose Menschen, die in dem Möbellager mit angeschlossenen Büroräumen einer Arbeit nachgehen, verlieren damit ihren Job, wie der Verein am Dienstag mitteilte. „Der Grund: Ihre Plätze werden nicht länger vom Jobcenter Bremen finanziert.“

Betroffen seien außerdem weitere neun Plätze an anderen Beschäftigungsorten der Inneren Mission, die ebenfalls ersatzlos entfielen, hieß es. Der zuständige Bereichsleiter Thomas Tscheu sagte, man habe zwar gewusst, dass finanzielle Kürzungen ins Haus stünden: „Aber dass die gesamte Allmende in kürzester Zeit ganz schließen muss, war ein Schock für uns.“ Für die vom Abbau Betroffenen gehe es zurück in die Arbeits- und damit Perspektivlosigkeit.

Die Schuld sieht Tscheu nicht beim Jobcenter. „Das Jobcenter vor Ort ist gezwungen zu kürzen, weil den Ländern die nötigen Gelder vom Bund fehlen.“ Für die soziale Struktur in Bremen sei das eine echte Katastrophe. „In der Allmende haben sich wohnungslose Menschen und solche mit sehr wenig Geld kostenlos mit gut erhaltenen Möbeln eingedeckt. Das geht jetzt nicht mehr. Für genau solche Menschen mit wenig Auskommen klafft nun eine Riesenlücke in der Versorgung.“

Bis heute holte die Allmende eigenen Angaben zufolge rund 22.000 Möbelstücke von Spenderinnen und Spendern ab und verschenkte diese an rund 7.000 registrierte Kunden weiter. Im Rahmen von Beschäftigungsmaßnahmen arbeiteten rund 250 langzeitarbeitslose Menschen an der Abholung und Verteilung der Möbel in der Einrichtung.