Kunst aus dem Knast: Unter dem Titel „Grüße aus der Unterwelt“ sind im Bremer Norden am Wochenende Arbeiten zu sehen, die von Gefangenen in drei Bildhauerwerkstätten der Justizvollzugsanstalt (JVA) der Hansestadt gestaltet wurden. Ziel der Werkstätten und des Trägervereins „Mauern öffnen“ ist es, die Resozialisierung der Gefangenen während der Haft zu unterstützen, wie die Organiserenden am Freitag mitteilten.
Die diesjährige Herbstausstellung des Vereins ist am Sonnabend und am Sonntag jeweils von 11 bis 17 Uhr in der Stiftung Haus Kränholm (Auf dem Hohen Ufer 35/35a) geöffnet. Die Skulpturen können nicht nur betrachtet, sondern auch gleich gekauft werden. „Mancher Gruß aus der Unterwelt passt in den eigenen Garten“, hieß es. Die von Gefangenen geschaffenen Kunstwerke sind mittlerweile an vielen öffentlichen Orten Bremens dauerhaft aufgestellt.
Eine Sprecherin des Bremer Justizressorts erklärte, in der Bildhauerwerkstatt entwickelten Gefangene in Begleitung von freien Künstlerinnen und Künstlern wichtige Fähigkeiten für ihr Leben „draußen“: „Konzentriertes Arbeiten, das Einhalten von Regeln, gegenseitigen Respekt und eine produktive Form, sich mit sich selbst und der eigenen Situation auseinanderzusetzen.“
Die Bildhauerwerkstätten in der JVA Bremen, in denen mit Holz, Ton und Stein gearbeitet wird, bestehen seit 1978. In der deutschen Gefängnislandschaft sind sie nach Angaben der Initiatoren einmalig.