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Bremen muss immer mehr Kinder betreuen

Bremen will auch fachfremdes Personal in Kitas einsetzen, um mehr Kinder betreuen zu können. Um alle bereitstehenden Kita-Räume für Kinder nutzen zu können müssten die Träger und Einrichtungen größere Möglichkeiten haben, auch anderes Personal neben dem notwendigen Fachpersonal einzusetzen, sagte die Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Karolin Aulepp (SPD), am Freitag zum Beginn des Kindergartenjahres. Derzeit könnten rund 900 baulich fertiggestellte Plätze nicht betrieben werden, weil den Trägern die Fachkräfte fehlten.

Die Anzahl der betreuten Kinder ist Aulepp zufolge in der Stadt Bremen seit 2013 um 39,1 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum sei die Anzahl der betreuten Kinder in der Stadtgemeinde Bremen von 17.517 auf 24.363 angestiegen. Allein seit 2020 sei die Zahl der Kinder mit Kitaplatz um 2.390 und damit um fast zehn Prozent gestiegen. Bremen hebe sich damit deutlich vom Bundestrend ab: Deutschlandweit seien im gleichen Zeitraum weniger als fünf Prozent mehr Kinder in die Betreuung gekommen.

Insgesamt lebten deutlich mehr junge Menschen in Bremen als 2013. Bis Ende 2023 sei die Zahl der unter 14-Jährigen mit gut 14.000 Kindern um 22 Prozent angewachsen. Damit sei die Zahl der Kinder und Jugendlichen mehr als viermal so stark angestiegen wie die Stadtbevölkerung mit plus fünf Prozent.

Obwohl für die meisten Kinder ein Betreuungsvertrag abgeschlossen werden konnte, seien fast 772 Kinder ohne eine Betreuung geblieben, da in der gewünschten Einrichtung kein Platz zu vergeben war oder weil die Anmeldung extrem kurzfristig erfolgten, erläuterte die Senatorin. Sie stünden nun auf Wartelisten und könnten nachrücken, wenn Plätze frei würden. Bei fast der Hälfte der seit Dezember getesteten 6.477 Kinder bestehe ein Sprachförderbedarf.

In den vergangenen zehn Jahren wurden der Senatorin zufolge zusätzliche Kita-Räume für mehr als 7.500 Kinder aufgebaut. In den kommenden drei Jahren sollten weitere rund 3.000 Plätze fertiggestellt werden.

Alepp betonte, dass Bremen große Anstrengungen unternehme, um mehr Fachpersonal für die Kitas auszubilden. Aktuell befänden sich 530 Berufsfachschülerinnen und -schüler in der Ausbildung zur Sozialpädagogischen Assistentin oder Assistenten. 1.040 Personen ließen sich zur Erzieherin oder zum Erzieher weiterbilden.

Außerdem trete noch in diesem Kitajahr eine neue Vorrangregelung für Kinder von Erzieherinnen und Erziehern in Kraft, damit die Fachkräfte schneller wieder in den Beruf zurückkehren: Der Effekt: Ein Platz für das Kind der Kitagruppenkraft schaffe 19 zusätzliche Plätze, hieß es.