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BR wirft AfD Behinderung der journalistischen Arbeit vor

Der Bayerische Rundfunk protestiert gegen den Ausschluss eines seiner Mitarbeiter von AfD-Veranstaltungen. Dies sei ein Angriff auf die Pressefreiheit und der Versuch, einen AfD-Experten des Senders mundtot zu machen.

Der Bayerische Rundfunk (BR) übt scharfe Kritik am Umgang der AfD-Landtagsfraktion und des AfD-Landesverbandes Bayern mit einem seiner Mitarbeiter. Laut BR-Angaben vom Freitag habe die Partei angekündigt, mit einem AfD-Experten der Rundfunkanstalt nicht mehr “zusammenarbeiten” zu wollen und ihm zugleich Hausverbot für alle Veranstaltungen der AfD Bayern erteilt.

Die Vorsitzende der AfD-Fraktion, Katrin Ebner-Steiner, hatte dem BR nach dessen Darstellung vergangene Woche mitgeteilt, ein Mitarbeiter aus der BR-Redaktion Landespolitik habe sie beleidigt. Deshalb habe ihr Vorstand beschlossen, mit ihm “künftig nicht mehr zusammenzuarbeiten”. Von einem Presse-Empfang der AfD-Fraktion sei der Mitarbeiter vorige Woche ausdrücklich ausgeladen worden. Auch der AfD-Landesvorsitzende Stephan Protschka habe dem BR-Experten die Objektivität abgesprochen und ihm mit sofortiger Wirkung Hausverbot für alle Veranstaltungen der AfD Bayern ereilt, so der BR in einer Pressemitteilung.

Der BR-Experte weist die Vorwürfe entschieden zurück: “Der BR hat keinen Anlass, daran zu zweifeln”, so der Sender. “Dies ist der Versuch, den Bayerischen Rundfunk in seiner journalistischen Arbeit massiv zu behindern. Ich werte dies als Angriff auf die Pressefreiheit”, sagte BR-Informationsdirektor Thomas Hinrichs. Der Mitarbeiter berichte seit fünf Jahren über die AfD und werde weiter als Rechercheur und Berichterstatter eingesetzt, teilte BR-Chefredakteur Christian Nitsche mit. Der BR erwarte, dass das Kommunikations- und Hausverbot unverzüglich rückgängig gemacht werde.