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Bonner Pfarrer und Buchautor: Glaube braucht Übung

Für Christen sollte der Glaube nach Ansicht des Bonner Pfarrers Steffen Tiemann auch Auswirkungen auf ihr Leben haben. „Christsein ist nicht ein Status, den man mit der Taufe besitzt, sondern ein Weg der Veränderung, den man gehen sollte“, sagte der Pfarrer der Evangelischen Auferstehungsgemeinde Bonn dem Evangelischen Pressedienst (epd). Er beobachte aber auch bei sich selbst häufig, dass es eine Kluft gebe zwischen Einsicht und Handeln: „So viel Leben im Konjunktiv – man könnte, sollte, müsste, aber so wenig echte Veränderung!“

Vorbilder, Gemeinschaft und gute Gewohnheiten könnten dabei helfen, wichtige Einsichten im Leben zu verankern, sagte Tiemann weiter. „Glaube braucht Übung, damit er ins Leben kommt und das Leben verwandelt.“ So wie Jesus seinen Jüngern und Schülern ein Vorbild gewesen sei – etwa im barmherzigen Umgang mit Ausgestoßenen und Verachteten -, so brauche es auch heute Vorbilder: „Menschen, die einen attraktiven Glauben vorleben.“

Außerdem seien hilfreiche Gewohnheiten wie das tägliche Gebet am Morgen und Gemeinschaft wichtig, sagte der Theologe und Buchautor. „Es stärkt die Motivation und hebt die Stimmung, wenn wir als Christinnen und Christen gemeinsam unterwegs sind. Ein Hauskreis, eine Freizeit oder eine andere Gruppe, in der gemeinsam gebetet und geglaubt wird, kann eine enorme Bereicherung sein.“

Seine Tipps zur Verankerung des Glaubens im eigenen Leben hat der Theologe in einem Buch mit dem Titel „Die sieben Pfade zur Veränderung“ veröffentlicht, das in der SCM Verlagsgruppe in Witten erschienen ist.